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gierten auch als eine Art Heiler oder Medizinmann. Die
Behiques trugen einen speziellen Schmuck, der sie von den
anderen unterschied. Sie konnten ebenfalls mit den Göttern
kommunizieren, jedoch hatten die Kaziken in dieser Frage
die größere Autorität. Weiterhin fungierten sie als Ratgeber
der Kaziken und unterrichteten auch deren Kinder.
Kanus
Die Tainos hatten fundierte Kenntnisse über den Bau von
großen Kanus. Mit diesen Kanus fuhren sie sogar zu Nach-
barinseln, um Handel zu treiben. So fuhren sie beispiels-
weise nach Kuba (75 km), und nach Puerto Rico soll es so-
gar beinahe täglich eine Verbindung gegeben haben. Sie
befuhren sogar weite Strecken wie nach Florida (1200 km)
oder gar nach Yucatán (1500 km), in Mexiko gelegen.
Sie erreichten eine enorme Geschwindigkeit, denn es ru-
derten teilweise 35 Mann. Bartolomé de las Casas berich-
tet, er habe auch Kanus gesehen, die Platz für 80 (!) Mann
hatten.
Die Kanus wurden aus einem Baum hergestellt. Die Tai-
nos brannten einen Teil aus und verfeinerten dann die
Wände mit Steinäxten und kalfaterten die verbliebenen
Zwischenräume.
Zeremo-
nielle
Tänze
Zu verschiedenen Gelegenheiten fanden zeremonielle
Tänze statt. Normalerweise wurden die Tänze von einem
Vorsinger begleitet, der so genannte Areitos vortrug. Der
Kazike setzte aus einem bestimmten Anlass ein Fest an und
lud die Dorfgemeinschaft dazu ein. Es ist überliefert, dass
es Feste zur Begrüßung von Fremden gab, aber auch um
einen Sieg nach einer Schlacht zu feiern. Der Kazike tanzte
niemals mit. Er schlug den Takt auf einer Trommel und trug
die Areitos vor. Diese wurden mündlich weitergegeben,
der Kazike lehrte sie seinem Sohn.
Die Tänzer bildeten meist einen Kreis, Männer tanzten
getrennt von Frauen. Jeder legte den Arm um die Hüfte
des Nachbarn, und alle bewegten sich im Rhythmus der
vorgetragenen Areitos. Die Gesänge dauerten nicht selten
über drei Stunden, so dass mancher Tänzer vor Erschöp-
fung zusammenbrach.
Ballspiel
Batey
Die Tainos spielten häufig zum Zeitvertreib ein Ballspiel,
Batey, das einem Federballspiel ähnelte. Gespielt wurde
auf einem Platz vor der Hütte des Kaziken. Die Anzahl der
Spieler war groß, ca. 20 bis 30 Männer auf jeder Seite. Der
Ball konnte nur mit Ellenbogen, Schulter, Kopf oder Hüfte
gespielt werden, sprang er über die Begrenzung oder blieb
er auf dem Boden liegen, wurde er als tot gezählt. Der Ball
wurde aus Gras hergestellt, das mithilfe einer Paste rund
geformt wurde.
Wahrscheinlich ist das Ballspiel von den Mayas aus Me-
xiko übernommen worden, allerdings ohne deren religiö-
 
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