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in Hängematten. Die Gruppen setzten sich aus fünf bis sie-
ben Familien zusammen, so dass eine Gruppe aus ca. 30
Personen bestand. Die Familien waren meist direkt unter-
einander verwandt, aber eine Verbindung innerhalb der
Gruppe war strikt verboten, dort herrschte eine strenge
Exogamie.
Die einzelnen Gruppen lebten in
Dorfgemeinschaften,
so genannten
Aldeas,
zusammen. Die größeren
Aldeas
hat-
ten ihren eigenen Kaziken, kleinere lebten in der Regel un-
weit einer größeren und unterwarfen sich dann diesem Ka-
ziken. Die
Aldeas
lebten völlig unabhängig voneinander. In
gewissen Fällen schlossen sich verschiedene
Aldeas
zu-
sammen, um z. B. eine kriegerische Auseinandersetzung
zu führen. Der mutmaßlich mächtigste Kazike wurde dann
zum allgemeinen Oberhaupt gewählt. Nach Beendigung
der Aktion trennten sie sich wieder.
Glaube
an Natur-
götter
Der Glaube der Tainos basierte auf den Gegebenheiten
der Natur. Die einzelnen Stämme der Tainos verehrten un-
terschiedliche Götter, die aus ihrer jeweiligen Tradition
stammten, so dass sie keinen alles beherrschenden Gott
kannten. So war der Hauptgott
Cemí
meist zugleich der
Gott der Yucawurzel,
Yocatu Vagua Maorocoti.
Die Yuca-
wurzel war das Hauptnahrungsmittel, deshalb gehörte die-
sem Gott der größte Respekt. Es gab weitere Götter, die al-
le auf Naturphänomenen basierten. Hier soll nur
Guaban-
cex
erwähnt sein, die
Göttin der Hurrikane,
die als göttli-
che Strafe angesehen wurde. Eine weitere wichtige Gott-
heit war
Yocahu,
die
Göttin der Fruchtbarkeit.
Religiöse
Riten
Die Tainos glaubten an verschiedene Götter, von denen ei-
nige stärker waren als andere. Die Kaziken, die mit den
stärkeren Göttern kommunizierten, standen in einem hö-
heren Ansehen. Diese
Kommunikation mit den Göttern
fand in einer Zeremonie statt, die
Rito de la Cohoba
(Ritus
der Cohoba) genannt wurde. Sie basierte auf der Einnah-
me einer
halluzinogenen Droge.
Dies war die wichtigste
religiöse Zeremonie der Tainos. Der Kazike versetzte sich
durch Inhalieren der Droge in einen Trancezustand, erst
dann konnte er mit den Göttern in Kontakt treten.
Bevor die Tainos, die dieser Zeremonie beiwohnen woll-
ten, den Tempel betreten durften, mussten sie sich von in-
nen reinigen. Sie führten dazu künstlich durch einen Spatel
den Brechreiz herbei und übergaben sich, erst danach
durften sie die Hütte betreten.
Rolle der
Behiques
Die religiösen Zeremonien nahmen einen breiten Raum im
Leben der Tainos ein. Es gab eine Reihe von Leuten, die
ausschließlich für die Ausübung und Hilfestellung bei den
Riten ausgebildet war. Diese so genannten
Behiques
fun-