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die guten Möglichkeiten zum landwirtschaftlichen Anbau
und emigrierten schließlich auf die Inseln, auch zu den wei-
ter entfernt liegenden. Schließlich gelangten sie sogar nach
Hispaniola. Dort und auch auf der Nachbarinsel Puerto Ri-
co siedelten hauptsächlich die Tainos, die zu den Arawaks
zählen.
Kultur
Sie entwickelten im Laufe der Zeit, bedingt durch die Insel-
lage, eine eigenständige Kultur. So hatten sie zur Zeit der
Entdeckung durch die Spanier 1492 eine bemerkenswerte
Entwicklungsstufe erreicht. Sie lebten in Gemeinschaften,
die nach festgelegten Normen organisiert waren, und glaub-
ten an Naturgötter. Angeführt wurden die Dorfgemeinschaf-
ten von einem Kaziken. Der Begriff soll von dem Arawak-
wort Kassiquam stammen, was soviel wie „Dorfchef“ heißt.
Sie hatten eine große künstlerische Fertigkeit erlangt,
besonders in der Bearbeitung und Verzierung von Tonge-
genständen. Diese Entwicklung wurde noch dadurch ge-
fördert, dass die Kaziken sich mit besonderen Preziosen
zur Untermalung ihrer Stellung schmückten. Sie behängten
sich unter anderem mit vergoldeten Armreifen und Ketten,
die später die Goldgier der Spanier anstachelten. Weiter-
hin besaßen die Kaziken wertvolle Utensilien, die zur Aus-
übung religiöser Zeremonien benötigt wurden. Diese Ge-
genstände wurden von Künstlern hergestellt, die sich auf
diese Arbeit spezialisiert hatten und nicht zur allgemeinen
Feldarbeit herangezogen wurden, die Arbeit für die Kazi-
ken gab ihnen somit eine Sonderstellung.
Soziale
Gliederung
Im Laufe der Zeit verfestigte sich die Macht der Kaziken.
Das Amt war bald nur noch wenigen Gruppen zugänglich,
später sogar nur noch vererbbar. Dadurch entwickelte sich
bald eine eigene Kaste, die eine herausragende Stellung
einnahm, deren Entscheidungen von allen getragen wur-
den, Widerspruch war nicht üblich.
Die Bevölkerung war grundsätzlich in zwei Gruppen ge-
teilt, der Kazike und seine Sippschaft und der große Rest.
Zur Zeit der Entdeckung war diese soziale Aufteilung rela-
tiv festgefügt. Die Kaziken hatten zwar eine herausragende
Stellung, aber diese wurde von niemandem in Frage ge-
stellt. Umgekehrt bereicherten sich die Kaziken auch nicht
durch ihr Amt. Sie organisierten das Zusammenleben, die
Verteilung der Ernte und die religiösen Zeremonien. Zur
Betonung ihrer besonderen Position verwahrten sie die be-
reits erwähnten wertvollen Kunstgegenstände.
Soziale
Einheiten
Die soziale Einheit bestand aus größeren Gruppen, die in
Häusern lebten, die Canay genannt wurden. Diese Hütten
wurden in runder oder eckiger Form gebaut, der Begriff ist
heute noch im Sprachgebrauch: Bohío. Geschlafen wurde
 
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