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Fußballwettbewerbe Brasiliens. Zwar nehmen Mannschaften aus dem
ganzen Bundesstaat teil, doch normalerweise gewinnt einer der vier
großen Clubs aus Rio den Titel. In der Vergangenheit dominierten Fla-
mengo (32 Titel) und Fluminense (31 Titel), gefolgt von Vasco (22 Titel)
und Botafogo (19 Titel).
Rassenschranken
Als der Anglobrasilianer Oscar Cox und einige seiner Freunde 1902 Flu-
minense, den ersten Club Rios, gründeten, war dieser sehr aristokra-
tisch und weißen Sportlern vorbehalten. Erst in den 1920er-Jahren
konnten schwarze Spieler die Rassenbarrieren überwinden. Damals be-
gann Vasco da Gama, sich für sie und für gemischtrassige Spieler stark
zu machen. In den 1930er-Jahren hatte Brasilien schon eine gewisse
Berühmtheit für seine talentierten Kicker erlangt, von denen einige
Schwarze oder Mulatten waren und aus armen Familien stammten. Sie
verwandelten den einstigen Elitesport in einen Sport für die Armen
und Rechtlosen.
Rückkehr aus Europa
Bis vor Kurzem verließen viele der besten Spieler das Land und schlos-
sen lukrativere Verträge mit europäischen Vereinen ab. Im letzten Jahr-
zehnt kamen jedoch viele brasilianische Stars nach Hause zurück, um
hier vor den hingebungsvollen Fans und für nicht unbeträchtliche Sum-
men zu spielen. Die Stärkung der heimischen Währung im Verhältnis
zum Euro und der Wirtschafsboom in Brasilien ermöglichten es den
brasilianischen Clubs, Gehälter zu bieten, die sich denen der brasiliani-
schen Spieler in Europa annähern. Auch die Fernsehrechte und Firmen-
sponsoren halfen, die Taschen der hiesigen Clubs zu füllen. Die Rück-
kehr weiterer Spieler und die kontinuierliche Förderung neuer Talente
in den großen Vereinen könnten dazu helfen, Brasilien in eine Fußball-
weltmacht zu verwandeln, und zwar sowohl auf Clubebene als auch auf
internationaler Ebene.
Die Weltmeisterschaft
Die Weltmeisterschaft zurück nach Brasilien zu holen war ein langge-
hegter Traum des fußballverrückten Landes. Als die Brasilianer 2007
erfuhren, dass sie die WM 2014 ausrichten würden, kam es in den Städ-
ten zu spontanen Freudenpartys, und Zehntausende versammelten sich
am Strand in Copacabana, um die gute Nachricht gemeinsam zu feiern.
Zuletzt richtete der südamerikanische Fußballgigant das Megaevent
1950 aus: Damals verlor Brasilien im berühmten Maracanã-Stadion vor
etwa 200 000 Fans das dramatische Finale gegen Uruguay. Dieser be-
rüchtigte Tag wurde später „ maracanaço“ genannt, ein bis heute ge-
bräuchlicher Begriff.
Brasilien, mit fünf Weltmeistertiteln das erfolgreichste Fußballland
der WM-Geschichte, ist das fünfte Land, das die WM zum zweiten Mal
ausrichten durfte bzw. darf. Neben Rio, wo das Eröffnungsspiel und das
Finale ausgetragen werden, wird in elf anderen Städten im ganzen
Land gespielt - damit ist dies die erste WM überhaupt, die in mehr als
zehn Städten stattfindet. Zur Vorbereitung hat Brasilien gewaltige
26 Mrd. R$ ausgegeben, u. a. für den Bau von Stadien und für die Sanie-
rung und Erweiterung von Flughäfen sowie Straßen.
Der afrobrasiliani-
sche Fußballspie-
ler und carioca
Leonidas da Silva
war eine der
ersten Fußballle-
genden Brasili-
ens. er spielte für
Vasco, Fluminen-
se und Flamengo
und führte jede
Mannschaft zum
Gewinn der
Meisterschaft des
Bundesstaates,
außerdem trug er
dazu bei, die
Rassenschranken
zu überwinden.
1938 schoss er
das einzige
Fallrückziehertor
in der WM-
Geschichte.
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