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Geschichte
Im 16. Jh. entdeckt, entwickelte sich Rio zu einer der wichtigsten Städte Portugals
in der Neuen Welt, besonders, nachdem sich hier zu Beginn des 19. Jhs. der gesam-
te portugiesische Hof niedergelassen hatte. Noch heute zeugen die prächtigen Kir-
chen und schönen, von Kolonialarchitektur gesäumten Straßen vom königlichen
Reichtum, mit dem die Stadt überschüttet wurde. Doch bereits gegen Ende des
19. Jhs. war Rio gespalten, aufgeteilt zwischen Wohlhabenden und Notleidenden.
Im 20. Jh. erlebte es den wachsenden Einfluss der Einwanderer, das explosive
Wachstum der Favelas, eine Militärdiktatur und einen Prestigeverlust, als Brasília
Rio als Hauptstadt des Landes ablöste. Im letzten Jahrzehnt boomte die Stadt wie-
der und erfreute sich zunehmenden finanziellen Wohlstands.
Die Ankunft der Portugiesen
Im 15. Jh. begann Portugal, seit eh und je ins Meer vernarrt, mit seinen
groß angelegten Expeditionen, welche die portugiesischen Entdecker
im Jahr 1500 schließlich an die Küste Brasiliens brachten. Ein gutes
Jahr später segelte Gonçalo Coelho in Portugal ab und erreichte im Ja-
nuar 1502 eine riesige Bucht. Es war jedoch sein wichtigster Navigator,
Amerigo Vespucci, der dieser ihren Namen geben sollte. Er hielt sie irr-
tümlich für einen Fluss (vielleicht war es aber gar kein Fehler, denn das
alte portugiesische „Rio“ ist ein anderes Wort für „Bucht“) und nannte
sie Rio de Janeiro (Fluss des Januars).
Brasilien ist das
einzige Land in
der Neuen Welt,
das sowohl Sitz
eines Weltreichs
(als der portugie-
sische König
dorthin umsiedel-
te) als auch eine
eigenständige
Monarchie war
(als Kaiser Peter I.
die Unabhängig-
keit erklärte).
Edle Wilde & wilde Edelmänner
Einige glauben, dass die indigenen Völker der Guanabara und Tupi-
nambá (besser bekannt als Tupi) während der Aufklärung zu Werken
wie Sir Thomas Moores Utopia (1516) und Rousseaus Idee des „Edlen
Wilden“ inspirierten. Alles begann mit Briefen, die vermutlich Amerigo
Vespucci auf seiner ersten Reise nach Rio im Jahr 1502 schrieb. Damals
war der Gedanke weit verbreitet, dass es ein Paradies auf Erden gebe
und dieses noch unentdeckt sei. Aufgrund seiner oberflächlichen Beob-
achtungen der Tupi behauptete Vespucci, er habe Eden gefunden. Sie
8000 v. Chr.
Nachfahren der Jäger
und Sammler, die
zwischen 12 000 und
10 000 v. Chr. aus
Ostasien über die Be-
ringstraße gekommen
waren, siedeln an der
Baía de Guanabara.
1502 n. Chr.
Der portugiesische
Entdecker Gonçalo
Coelho segelt in die
Baía de Guanabara.
Sein Chefnavigator,
Amerigo Vespucci,
nennt die schöne
Bucht Rio de Janeiro.
1565
Nachdem sie die
Franzosen und ihre
indigenen Verbün-
deten vertrieben
haben, gründen die
Portugiesen ihre erste
dauerhafte Siedlung,
São Sebastião do Rio
de Janeiro.
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