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eine Statue Karls IV. auf, die 1848
zum 500-jährigen Bestehen der Pra-
ger Universität errichtet wurde.
Revolutionsschlachten und mehre-
re Hochwasserkatastrophen. Auf ihr
wurde gelebt, gekämpft und gelitten
und an einem ihrer Brückenerker war
ein Hinrichtungsplatz.
Nur wenige europäische Städte
können sich eines so imposanten mit-
telalterlichen Brückenbauwerks rüh-
men, dessen Vorbild die Regensbur-
ger Brücke war. Die frühere Judith-
brücke wurde 1342 fast vollständig
von der Moldauflut zerstört, weshalb
sich Karl IV. für die Grundsteinlegung
der neuen Brücke den Rat der Astro-
logen holte. Und sie planten minuti-
ös: Am 9. Juli 1357 um 5.31 Uhr war
es soweit - angeblich deshalb, damit
die ungeraden Zahlen in aufsteigen-
der und absteigender Folge angeord-
net werden konnten: 135797531.
Einer weiteren Legende nach be-
schloss der erste Baumeister Peter
Parléř, der auch den Veitsdom Ó
entwarf, den Mörtel mit Eidotter an-
zureichern, um dadurch die Brücke
haltbarer zu machen. Aus allen Lan-
desteilen mussten die Untertanen
Eier nach Prag bringen. Noch heu-
te eilt einer Kleinstadt der Spott der
Ø KarlsbrücKe
(KarlůV most) ***
[g6]
Als 2006 Louis Vuitton die 650 Jahre
alte „Mutter aller tschechischen Brü-
cken“ für eine private Megaparty mie-
ten wollte, protestierten die Prager so
stark, dass der Modegigant von dem
bereits gebilligten Mietvertrag zurück-
trat. Das war auch besser so, schließ-
lich ist die Karlsbrücke ein National-
heiligtum.
Von daher ist auch zu verstehen,
dass Karl IV., der die weltberühmte
Brücke im Jahr 1357 erbauen ließ,
in einer landesweiten Umfrage zum
„größten Tschechen aller Zeiten“ ge-
kürt worden ist. Seinen Namen trägt
die 520 m lange, 9 m breite und von
16 Pfeilern getragene Brücke übri-
gens erst seit dem 19. Jh. Früher hieß
sie einfach die „Steinerne“ oder „Pra-
ger Brücke“. Sie erlebte Krönungs-
und Begräbniszüge der böhmischen
Könige, Ritterturniere, Hussitenkriege,
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