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algerischen Sahara. Die Landschaften
ähneln sich. Nur sind in Island die Ent-
fernungen weniger als ein Zehntel so
groß.
Bei Km 33 mündet die Piste in den
Weg vom Möðrudalur ein (F 905,
F 910, F 903) ein. Hierher werden wir
später zurückfahren. Der einsam in der
Vulkanlandschaft stehende Wegweiser
zeigt uns die Entfernungen an: Nach Sü-
den sind es bis zu den Kverkfjöll noch
17 km, nach Norden bis Hvannalindir
12 km und bis zur Ringstraße im Mö-
ðrutal 83 km. Ab hier wird die Piste zu-
nehmend schlechter (tiefe Löcher und
Lavabrocken). Mit Schrittgeschwindig-
keit durchfahren wir holpernd die im-
mer wieder unseren Weg kreuzenden
Lavazungen. Die Piste steigt an und
führt in eine regelrechte Hochgebirgs-
landschaft hinein. Nach einer letzten
Kletterpartie über einen Lavastrom er-
reichen wir bei Km 50 die Hütte Sigur-
ðarskáli bei den Kverkfjöll. Die Glet-
scher Dyngjujökull und Kverkjökull, bei-
de Ausläufer des Vatnajökull, liegen
zum Greifen nahe.
Von der Hütte führt eine 5 km lange
Stichstraße zu einer Eishöhle. Vom
Parkplatz auf der Gletschermoräne bis
zur Eishöhle sind es wenige Minuten zu
Fuß. Das Gletschertor der Eishöhle hat
gewaltige Ausmaße; es gleicht einer
Domkuppel aus blankem, blauem Eis,
aus der ein stattlicher Gletscherfluss
sprudelt. Die Eishöhle hat in den letzten
Jahren jedoch viel von ihrer Attraktivität
eingebüßt, da aufgrund erhöhter vulka-
nischer Aktivität Verschiebungen im Eis
des Gletschers und in der Folge Risse
und Spalten aufgetreten sind. Die Eis-
höhle sollte man inzwischen gar nicht
mehr begehen, da immer wieder große
Eisbrocken unvorhergesehen von der
Decke herabstürzen können.
Der Rückweg führt auf dem Linda-
fjallabaksleið F 903, der F 910 und dem
Möðrudalurleið F 905 über Hvanna-
lindir durch das Möðrutal zur Ringstra-
ße. Diese Strecke ist einfach zu befah-
ren. Von der Hütte geht es auf der zu-
vor beschriebenen Piste 17 km zurück
bis zu dem Wegweiser. Bis Hvannalin-
dir (Km 30) verläuft die F 903 dann
über eine flache Ebene aus Lava. Wie
Herðubreiðarlindir ist auch Hvannalin-
dir eine „grüne Oase“ inmitten der
Wüste. Hier entspringt ebenfalls ein
Quellfluss namens Lindaá, an dessen
Ufer die für Island typischen Pflanzen
wachsen: Arktisches Weidenröschen,
Engelwurz, Wollgras und leuchtend
grüne Moose. Auch zahlreiche Wasser-
vögel kommen hier vor. Hvannalindir ist
ein Naturschutzgebiet. Die Hütten im
Gebiet gehören zu einer Forschungs-
station und sind für Touristen nicht zu-
gänglich.
Auch in der Umgebung von Hvanna-
lindir findet man Reste von Behausun-
gen, die dem Geächteten Fjalla-Eyvindur
(vgl. Ende der Route 7 B) zugeschrie-
ben werden.
Auf der Weiterfahrt muss man hinter
Hvannalindir die flache Lindaá zweimal
überqueren. Bei Km 41 trifft die Piste
wieder auf die Zufahrt F 910 zur Askja.
Tankstelle in Grassodenhäuschen
vor der Kirche von Möðrudalur
 
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