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es eine Vielzahl von Kunstmuseen und
Galerien, vor allem in Reykjavík und
Umgebung, deren Ausstellungen die
ganze Bandbreite moderner und tradi-
tioneller Kunst repräsentieren.
Die Anfänge der isländischen Malerei
sind in den aufwendigen und kunstvol-
len Ornamenten der
Buchmalerei
zu
finden, wie z. B. in den Illustrationen
der Bibelhandschrift „Stjórn“ oder im
„Flateyjarbók“. Im 19. Jahrhundert kam
die
Landschaftsmalerei
auf. Die ersten
Aquarelle isländischer Landschaften
malte
Ásgrímur Jónsson (1876-1958).
Von ihm stammen 200 Gemälde, 277
Aquarelle und zahlreiche Zeichnungen.
Þórarinn B. Þórláksson (1867-1924)
ist ebenfalls ein bekannter isländischer
Maler. Aufgewachsen als Pfarrerssohn
in Nordisland, ging er später nach Reyk-
javík. Dort absolvierte er eine Buchbin-
derlehre und nahm nebenbei Zeichen-
unterricht. In Kopenhagen studierte er
bis 1902 Kunst und kehrte danach nach
Island zurück. Mit seinen Landschafts-
bildern, Porträts, Interieurs, Stillleben
und Altarbildern erhielt er auch interna-
tional große Anerkennung.
Zu den bekanntesten modernen
Künstlern zählt der Maler
Jóhannes
Sveinsson Kjarval (1885-1972),
der
erst als Landarbeiter und Fischer arbei-
tete, bevor er die Malerei zu seinem Be-
ruf machte. Weitere bekannte Maler
sind
Ásgrímur Jónsson (1885-1972)
und
Jón Stefánsson (1881-1963),
der
durch seinen expressionistischen Stil
bekannt wurde. Sein wohl bekanntestes
Werk ist das Bild „Sommernacht“, das
die Landschaft des Herðubreið mit ein-
bezieht.
Jóhannes Sveinsson Kjarval
ver-
machte 1968 viele seiner Werke der
Stadt Reykjavík. Nach ihm wurde das
1973 eröffnete Kunstmuseum „Kjarvals-
staðir“ benannt. Andere seiner Werke
sind im Ásmundur Sveinsson Museum
ausgestellt.
Guðmundur Þorsteinsson
(1891-1924), auch bekannt als
Muggur,
illustrierte isländische Märchen. Auch
Gunnlaugur Scheving
(1904-1972) be-
schäftigte sich mit der Illustration von
Märchen und Sagas; hauptsächlich stell-
te er aber Menschen bei der Arbeit und
die Seefahrt dar. Bekannt wurden seine
großflächigen, kubistischen Werke, bei
denen er Fischer bei ihrer schweren Ar-
beit malte.
Zur
Avantgarde
zählt
Nína Trygg-
vadottir (1913-1968),
die erste ab-
strakte Malerin Islands. Ihre Glasmale-
reien und Mosaiken machten die Male-
rin auch im Ausland bekannt. Bei der
Biennale, der internationalen Kunstaus-
stellung in Venedig, machte der isländi-
sche Maler
Erró (Guðmundur Guð-
mundsson)
durch seine
„Escape-Bil-
der“
auf sich aufmerksam. Er ist einer
der populärsten zeitgenössischen islän-
dischen Maler. Er fand mit seinen von
der Pop-Art beeinflussten, surrealisti-
schen Bildern auch international Aner-
kennung. Seine Bilder stellen die un-
menschlichen Zustände in der moder-
nen, nur noch von Technik und Maschi-
nen beeinflussten Zeit dar. Der 1932
geborene Künstler überließ dem Reyk-
javíker Kunstmuseum etliche Werke,
die im Hafnarhúsið (Hafenhaus) ausge-
stellt sind.
1965 wurde der
Verband junger
Künstler (SÚM)
gegründet. Sein Ziel
war es, neue Richtungen in ihre Kunst