Travel Reference
In-Depth Information
sind Holzhäuser aus dieser Zeit erhal-
ten. Mit dem bescheidenen Wohlstand
konnte um 1900 auch wieder Bauholz
aus Norwegen importiert werden. Den
teuren Baustoff setzte man vor allem für
Repräsentationszwecke ein; so wurde
1899 auch die Kirche von Þingvellir aus
Holz errichtet.
Da Holz jedoch aufgrund der hohen
Kosten nicht großflächig eingesetzt
werden konnte und wegen des Klimas
auch nicht uneingeschränkt brauchbar
ist, entstand ein Baustil, der bis heute
viele typische Ortsansichten in Island
prägt. Sogar öffentliche Gebäude wie
Schulen und Rathäuser wurden aus ei-
ner Kombination aus Beton und Well-
blech erbaut. Anfangs wurde dabei
noch die Holzbauweise imitiert, teilwei-
se so täuschend echt, dass es gar nicht
sofort auffiel, dass das Gebäude statt
aus Holz aus Blech erbaut worden war.
Doch als sich Wellblech als geradezu
idealer Baustoff erwies - kostengünstig
und witterungsbeständig -, schufen die
Isländer ihren eigenen Baustil mit einer
Kombination aus Glas, Beton und Well-
blech. Verschönt wurden die Gebäude
dabei mit kräftigen Farben, was man
besonders gut bis heute beim Blick auf
die Hauptstadt erkennen kann. Der
Staatsarchitekt Guðjón Samúelsson
(1887-1950) entwarf die Hallgríms-
kirkja und bildete dabei Basaltsäulen als
Betonstelen nach, der schlichte, helle
Innenraum soll die Weite des Landes
symbolisieren. Die Meinungen über
diesen Monumentalbau sind jedoch ge-
teilt. Auch die Pläne für die Universität,
das Nationaltheater, die katholische Kir-
che, das Hotel Borg und die Hauptkir-
che in Akureyri stammen von ihm. Der
finnische Architekt Alvar Aalto lieferte
die Pläne für das 1968 errichtete Nordi-
sche Haus. Markante Gebäude sind fer-
ner das Flughafengebäude von Keflavík
oder die Perlan auf dem Öskuhlið, bei
der die Warmwasserspeicher von Reyk-
javík in ein öffentliches Gebäude mit
Drehrestaurant einbezogen wurden.
Malerei
Auch die Malerei gehört zu den jungen
Künsten in Island. Bis zum 19. Jahrhun-
dert zählte sie ausschließlich zur Volks-
kunst. Eine Ausnahme bildeten lediglich
einige klerikale Kunstwerke. Heute gibt
Altes Islandhaus in Núpsstadaskógur
 
Search WWH ::




Custom Search