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land von der Nachricht überrascht, dass
er den Literaturnobelpreis erhalten soll-
te. Am Hafen bereiteten ihm 20.000 Is-
länder einen jubelnden Empfang und er-
wiesen dem Schriftsteller die Ehre, der
bisher als einziger Isländer diesen Preis
entgegennehmen konnte. 1987 veröf-
fentlichte Laxness mit seiner Autobiogra-
fie sein letztes Werk. 1997 wurde die
erste Zusammenfassung der englischen
Übersetzungen der letzten 50 Jahre he-
rausgegeben. Die Washington Post wür-
digte dies mit dem Satz „Es ist gut, dass
wir ihn wieder haben“.
Laxness verfasste auch Theaterstücke,
Gedichte und Kurzgeschichten. Für die
Eröffnung des Reykjavíker Nationalthea-
ters 1950 bearbeitete er seine „Island-
glocke“ als Theaterstück. Er war ein flei-
ßiger Schreiber, seine gesammelten Es-
says füllen 19 Bücher, die Themen rei-
chen von der Zahnhygiene der Isländer
bis zur Landwirtschaft, von inländischen
Themen bis zur Weltpolitik. Er zeichnete
sich durch seine sozialkritische Haltung
aus und griff auch immer wieder auf den
epischen Sagastil zurück und formte ihn
um. Seine Werke erschienen in über 500
Ausgaben, sie wurden in 43 Sprachen
übersetzt, verfilmt und in Theaterstücke
umgesetzt. Laxness erhielt außer dem
Nobelpreis noch viele weitere nationale
und internationale Anerkennungen. Die
Stadt Reykjavík zeichnete ihn ebenso
wie Edinburgh mit der Ehrendoktorwür-
de aus.
„Meine Meinung ist, dass Du niemals
aufgeben musst, so lange du lebst, sogar
dann nicht, wenn man dir alles genom-
men hat. Du kannst dann zumindest
noch die Luft, die du atmest, dein Eigen
nennen und auf jeden Fall kannst du be-
haupten, dass du sie geliehen hast“, riet
Laxness in „Unabhängiges Volk“.
Arbeitszimmer von Halldór Laxness
in seinem Wohnhaus Gljúfrasteinn
in Mosfellsbær
is08_233 Foto: tt
 
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