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verschlingt Odin … Darauf schleudert
Surtur Feuer über die Erde und ver-
brennt die ganze Welt.“
Die sündigen Götter und Dämonen
sind gefallen, die alte Welt ist vernich-
tet. Aus dem Meer taucht eine neue
Welt auf, Muspelheim, die verborgene
Vulkaninsel, auch ein Symbol für die
Schöpfung von Sonne, Mond und Ster-
nen. Allen voran geht ein neuer Herr-
scher: Surtur, der Gott des Feuers, ist
vielleicht ein Gleichnis für den Erzengel
Michael: „Da kommen Muspels Söhne
hervorgeritten. Surtur fährt an ihrer Spit-
ze, vor ihm und hinter ihm glühendes
Feuer. Sein Schwert ist wunderscharf
und glänzt heller als die Sonne.“
Zur Zeit der Edda-Dichter war die
Südküste Islands ein dicht besiedelter
Landstrich. In Oddi stand die berühmte
Skaldenschule, aus der die Edda-Dich-
ter hervorgingen. Gleichzeitig kündigte
sich aber ein geistiger Umbruch an, der
Übergang zum Christentum. Genau zu
dieser Zeit ereigneten sich die verhee-
rendsten Vulkanausbrüche …
Skaldik
Die Skaldik ist eine altnordische hö-
fische Dichtung und besteht aus kom-
plizierten Versen. Die Sprache klingt
vielfach gekünstelt und war und ist
meist nur für Kundige dieser Dichtkunst
verständlich. Die Skaldik lässt sich bis in
das 9. Jahrhundert zurückverfolgen und
wurde bis in das 13. Jahrhundert hinein
mündlich weitergegeben. Sie beinhaltet
Loblieder auf zeitgenössische Herr-
scher und bezieht sich auf geschichtli-
che Ereignisse, etwa eine gewonnene
Schlacht oder herrschaftliche Hochzei-
ten. Der Aufbau der einzelnen Stro-
phen unterlag strengen Regeln. So sind
beispielsweise die Anzahl der Silben
und Hebungen und die Verwendung
von Binnen-, Stab- und Endreimen ge-
nau vorgeschrieben.
Die Poeten, die so genannten Skal-
den, wirkten nicht in der Anonymität
wie die Verfasser der alten Sagas, son-
dern waren namentlich bekannt und
genossen hohes Ansehen. Sie übten ih-
re Dichtkunst vor allem an norwegi-
schen Höfen aus.
Der berühmteste Skaldendichter ist
Egill Skallagrímsson (900-983). Von
vielen Literaturkritikern wird er sogar als
Ingólfur Arnarson wirft
seine Hochsitzsäulen ins Meer
(vgl. dazu Stadtgeschichte Reykjavíks)
 
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