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schen. Das Jahr 1117 wird allgemein als
Beginn einer eigenständigen isländi-
schen Literatur wahrgenommen. Seit-
dem wurden die Gesetze beim alljähr-
lich stattfindenden Alþing nicht mehr
nur auswendig vorgetragen, sondern
auch schriftlich fixiert. Damals schrieb
Ari Þórgilsson (1067-1148) auch das
„Íslendingabók“, das „Buch der Islän-
der“, das über die Geschichte der Ent-
deckung und Besiedlung Islands von
870 bis etwa 1120 sowie die Annahme
des Christentums berichtet. Dann kam
das „Landnámabók“ heraus, das „Buch
der Landnahme“, in dem 400 der ers-
ten Siedler mit ihren Nachkommen auf-
gelistet und die damaligen Eigentums-
verhältnisse festgehalten sind. Die fünf
Register des Landnámabók wurde zwi-
schen dem 12. und 14. Jahrhundert von
mehreren Clans in Auftrag gegeben,
um Besitzansprüche auf Grund und Bo-
den gegenüber anderen Familien und
der Kirche zu dokumentieren.
Der wohl bedeutendste Autor dieser
Zeit ist der Dichter, Historiker, Jurist
und Politiker Snorri Sturluson (1178-
1241), der die „Heimskringla“ („Welt-
kreis“) verfasste, in dem im Stil einer
Mysteriengeschichte von den norwegi-
schen Königen in der Zeit vom 9. bis
12. Jahrhundert erzählt wird: „Die wei-
se Königin Ragnhild hatte viele Träume,
ihr Gatte, König Halfdan, hingegen hat-
te nie Träume und verfiel deswegen oft
in Gram. Auf Rat des klugen Thorleif
schlief Halfdan eines Nachts in einem
Schweinestall, wo auch er einen großen
Traum hatte. Halfdan sah einen Mann,
dessen Haar voller schöner Locken war;
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