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möwe oder Skua (Stercorarius skua).
Der bis zu 66 cm große Vogel ist beim
Nahrungserwerb außergewöhnlich an-
passungsfähig. Sein Nahrungsspektrum
reicht vom Beifang der Fischkutter über
organische Abfälle auf Müllplätzen und
Tierkadaver bis zum Nestraub. In Island
brüten 80 % der Weltpopulation des Vo-
gels, vor dem sich Wanderer in Acht
nehmen und vorsorglich ihren Kopf mit
einer gut gepolsterten Mütze schützen
sollten, denn die Skua greift jeden im
Direktflug an, der ihrem Brutort zu nahe
kommt. Ein ähnliches Verhalten zeigt
auch die in Strandnähe brütende Küs-
tenseeschwalbe (Sterna paradisea). Der
35 cm große Vogel hat einen auffallend
rot gefärbten Schnabel. Auf der Halbin-
sel Reykjanes sitzen diese Vögel gerne
auf den warmen Straßen; Schilder wei-
sen dort darauf hin, besonders achtsam
und langsam zu fahren. Der 100 g
schwere Vogel ist ein zäher Kämpfer,
wenn es gilt, sein Nest zu verteidigen.
Und ausdauernd ist er, fliegt er doch
entlang der Küsten Afrikas und Südame-
rikas von der Antarktis bis nach Island.
Die 45 cm große Schmarotzerraub-
möwe (Stercorarius parasiticus) raubt
anderen Vögeln das Futter im Flug.
Die Männchen der Eiderenten (So-
materia mollissima) sind leicht an ihrem
schwarz-weiß gefärbten Prachtkleid zu
erkennen. Die Weibchen mit ihrem
rostbraunen, schwarz gewellten Feder-
kleid hingegen sind leicht mit der
Stockente (Anas platyrhynchos) zu ver-
wechseln. Unterscheidbar sind sie an-
hand des kräftigeren Körperbaus, der
den Eiderenten im Wasser eine tiefe
Schwimmlage gibt. Auch der bis weit
auf die fliehende Stirn hinaufreichende
Schnabel ist kennzeichnend für die Ei-
derenten. Die Eiderente kommt zum
Brüten an die Küsten im Norden Islands
und zu den kleinen Inseln im Breiða-
fjörður. Ihr Nest am Meeresstrand klei-
det sie mit weichen Daunenfedern aus,
die von den Bauern der Region gesam-
melt und verkauft werden. Damit wer-
den hochwertige Bettdecken und Dau-
nenjacken gefüllt. Damit den Vögeln
kein bleibender Schaden zugefügt wird,
wird nach der ersten Eiablage nur ein Teil
der Federn dem Nest entnommen. Erst
nach Ende der Brutzeit, wenn die Jungen
- sie sind Nestflüchter - das Nest verlas-
sen haben, werden alle Daunenfedern
entfernt. Eiderdaunen sind für einige
Küstenregionen von großer wirtschaftli-
cher Bedeutung. Die Bauern unterstüt-
zen den Nestbau der Eiderenten mit Au-
toreifen. Auf der Insel Vigur im Ísafjar-
ðardjúp ist eine alte, mauerförmige Brut-
anlage mit vielen Nischen zu sehen.
Einheimische Vögel, die das ganze
Jahr über in Island bleiben, sind Alpen-
schneehuhn (Lagopus mutus), je nach
Jahreszeit mit weißem oder braunem
Gefieder, Merlin (Falco columbarius),
der seltene Gerfalke (Falco rusticolus),
Seeadler (Haliacetus albicilla), Schnee-
Eule (Nyctea scandiaca) und Kolkrabe
(Corvus corax). Schneeammern (Plec-
trophenax nivalis) halten sich im Winter
in der Nähe von Siedlungen auf.
Am Mývatn brüten alle 15 der in Is-
land vorkommenden Entenarten. Häu-
figste Gäste sind die Stockente (Anas
platyrhynchos), Reiherente (Aythya fuli-
gula) und Bergente (Aythia marila).
Schnatterente (Anas strepera) und Trau-
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