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Dreizehenmöwen
Die Vogelfelsen
Die steilen, unzugänglichen Felswände
im Meer oder an der Küste bieten den
Vögeln Schutz vor Feinden; im Meer fin-
den sie reichlich Nahrung. Die mit den
meisten Vogelarten besiedelten Vogel-
felsen liegen an der nördlichen Küste.
Hier stoßen kalte und warme Meeres-
strömungen aufeinander und durchmi-
schen das Wasser, das sich dadurch mit
Nährstoffen anreichert. Auch die Mitter-
nachtssonne (mehr Licht!) trägt dazu
bei, dass sich mehr Plankton als an der
Südküste entwickelt.
Auf den Vogelfelsen sind die verschie-
denen Vogelarten klar voneinander ab-
gegrenzt. Auf den grasbedeckten Hoch-
flächen brüten Mantelmöwen (Larus ma-
rinus) und Silbermöwen (Larus argenta-
tus). Papageitaucher (Fratercula arctica)
graben ihre langen Bruthöhlen in die Er-
de. Diese Vögel besiedeln das „oberste
Stockwerk“ der Vogelfelsen. Die nächste
Etage nehmen Eissturmvögel (Fulmarus
glacialis) ein. In der Mitte der Felsen, wo
die Vorsprünge meist etwas breiter sind,
nisten Tordalk (Alcoa tarda) und Trottel-
lummen (Uria aalge). Beides sind relativ
schwere Vögel, die beim Landeanflug
nur schlecht manövrieren können. Ihre
Brutplätze dürfen deshalb nicht zu dicht
über dem Wasser liegen und müssen
gut zu erreichen sein. Das „Erdge-
schoss“ wird von Dreizehenmöwen (Ris-
sa tridactyla) bewohnt, die auf kleinen
Felsvorsprüngen ihre Nester aus Tang
bauen. Den Fuß der Vogelfelsen beset-
zen die Gryllteiste (Ceppus grylle), die
nahe der Felsen im Meer fischen.
Die Seevögel sind auf den Vogelfelsen
keine Nahrungskonkurrenten. Jede Vo-
gelart hat andere Nahrungsansprüche.
Papageitaucher und Tordalken bevorzu-
gen kleine Sandaale, die sie am Meeres-
boden fangen. Die Lummen fangen
größere Fische bis zur Größe eines He-
rings. Eissturmvögel und Dreizehenmö-
wen fressen kleine Krebse. Sofern in der
Nähe der Vogelfelsen Fischabfälle von
vorbeifahrenden Fischkuttern ins Meer
geworfen werden, nutzen die Möwen
und Eissturmvögel auch diese Nahrungs-
quelle.
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