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Mývatn, Haukadalur südlich des Lang-
jökull, Hveradalur nördlich des Ker-
lingarfjöll, Hveravellir beim Kjölur, das
Gebiet des Torfajökull zwischen Land-
mannalaugar und dem Reykjafjöll, die
Grímsvötn, das Hveradalur beim Kverk-
fjöll und in den Westfjorden die gleich-
namige Halbinsel Reykjanes zwischen
dem Reykjafjörður und dem Ísafjörður.
Im Haukadalur südlich des Langjökull
liegt Geysir. Dieses Thermalgebiet
dehnt sich über 50.000 m² aus. Be-
rühmt geworden ist der Ort wegen sei-
ner Springquellen Stóri-Geysir („gro-
ßer Geysir“) und Strokkur („Butter-
fass“). Das Wort „Geysir“ stammt ur-
sprünglich aus dem Isländischen. Es lei-
tet sich von geysa (isl. = ergießen) ab.
1647 benannte Brynjólfur Sveinsson, der
damalige Bischof von Island, die größte
Springquelle in diesem Thermalgebiet
mit dem Namen Geysir. Mit diesem
Wort werden heute alle Springquellen
auf der Welt bezeichnet. Der eigent-
liche isländische Name für Springquelle
lautet jedoch goshver.
Der Stóri-Geysir ist etwa 10.000 Jah-
re alt. Sein mit einer flachen Terrasse
aus weißem Kalksinter umgebenes Be-
cken hat einen Durchmesser von 14 m
und eine Tiefe von 120 m. Aus Überlie-
ferungen weiß man, dass der erste Aus-
bruch im Jahr 1294 erfolgte. Damals
wurde dieses Gebiet durch ein Erdbe-
ben erschüttert, in dessen Folge der
Geysir erstmals eine 60 m hohe Fontä-
ne aus kochendem Wasser in die Luft
schleuderte. Im Laufe der nachfolgen-
den Jahrhunderte brach der Stóri-Gey-
sir regelmäßig aus, wobei die Zeitinter-
valle zwischen zwei Ausbrüchen stän-
dig länger wurden. 1915 schließlich er-
losch der Geysir. Die Isländer erweck-
ten ihn daraufhin zu neuem Leben, in-
dem sie den Wasserspiegel durch einen
Kanal, der in das Sinterbecken geschla-
gen wurde, künstlich um 83 cm senk-
ten. Der Geysir blieb aber nur kurze
Zeit aktiv. In den Jahren zwischen 1950
und 1970 wurde er zu besonderen An-
lässen, etwa dem Samstag vor dem
Bankfeiertag, mittels 50 kg Schmierseife
wieder zu einem nicht mehr ganz so
starken Ausbruch gebracht. Danach
brach der Große Geysir drei Jahrzehnte
lang nicht mehr aus. Nach zwei starken
Erdbeben erwachte der Große Geysir
wieder und schleudert seit 2000 fast
schon regelmäßig mehrmals am Tag ei-
ne bis zu 40 m hohe Wassersäule em-
por; noch häufiger brodelt und dampft
es aus dem wassergefüllten Becken.
Gegenwärtig scheint der Große Geysir
wieder zu ruhen, seine Ausbrüche wer-
den seltener. Die intensiv blaue Farbe
des Wassers im Quellbecken entsteht
durch die Lichtbrechung an den feinen
Kalk- und Kieselsäurekristallen, die im
heißen Wasser ausgefällt werden.
Der Strokkur ist der „kleine Bruder“
des Stóri-Geysir. Er bricht auch heute
noch alle fünf bis acht Minuten aus.
Kurz vor einem Ausbruch quillt das
heiße Wasser aus dem Schlund und
wölbt einen „Wasserdom“ mit ungefähr
zwei Metern Durchmesser auf. Dieser
zerreißt explosionsartig und lässt eine
10-20 m hohe Wasserfontäne in die
Luft schießen. Nach dem Ausbruch
fließt das Wasser wieder zurück in den
Schlund und verschwindet vollständig
in der Tiefe, wo es sich in Spalten und
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