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schwimmt. Es entsteht im Vulkanschlot
aus rasch erstarrtem Lavaschaum, aus
dem die Gase nicht mehr entweichen
konnten. Im Vikursandur (Óðáðahraun)
bedeckt schön ausgebildeter Bimsstein
weite Flächen zwischen Herðubreiðar-
lindir und Dreki.
Erstarrte Lava kann schwarz und rot
sein. Solange feuchte Luft durch die
noch heißen Lavahaufen zirkulieren
kann, oxidiert diese das eisenhaltige
Gestein und färbt es rot (dreiwertiges
Eisen). Unterbleibt dieser Oxidations-
prozess, bleibt die Lava schwarz (zwei-
wertiges Eisen).
Nach ihrer Entstehung werden die
Gesteine in drei Gruppen unterteilt:
magmatische, Sediment- und metamor-
phe Gesteine. Island besteht zu 90-
95 % aus magmatischen Vulkangestei-
nen. Nur 5-10 % sind Sedimente. Me-
tamorphe Gesteine gibt es keine.
Sedimentgesteine entstehen aus
Verwitterungsprodukten, die von Wind
und Wasser abgelagert (sedimentiert)
werden. Ein typisches Beispiel dafür ist
der Sandstein. Werden magmatische
Gesteine und/oder Sedimentgesteine
erneut in großer Tiefe (ab etwa 20 km)
hohen Drücken und Temperaturen aus-
gesetzt, wandelt sich deren Gefüge um.
Auch können in der Tiefe gelöste Gase
die Zusammensetzung der Gesteine
chemisch verändern. Als Folge bilden
sich die metamorphen Gesteine wie
Gneis, Marmor und Schiefer.
Magmatische Gesteine entstehen
aus dem glutflüssigen Magma des Erd-
innern, das in der Erdkruste (Tiefenge-
stein) oder an der Oberfläche (Erguss-
gestein) erstarrt. Erfolgt die Abkühlung
in der Tiefe sehr langsam, können Mi-
neralien herauskristallisieren; erfolgt die
Abkühlung bei einem Vulkanausbruch
an der Oberfläche sehr schnell, enthält
das Gestein nur winzige Kristalle, die
mit dem bloßen Auge kaum zu erken-
nen sind. Das saure Magma (bis 80 %
Kieselsäure) aus der Sial-Hülle bildet die
leichteren Gesteine, die wie der Granit
aus Feldspat, Quarz und Glimmer auf-
gebaut sind. Basisches Magma (40-
50 % Kieselsäure) aus der Sima-Hülle
lässt schwere, basaltische Gesteine aus
Feldspat, Hornblende und Olivin ent-
stehen. Magma mit einem mittleren
Gesteine und Mineralien
Island ist reich an Gesteinen und Mine-
ralien. Gesteine sind Gemenge aus ver-
schiedenen Mineralien, die Bruchstü-
cke anderer Gesteinsarten und organi-
sches Material enthalten können. Mine-
ralien hingegen sind einheitlich kristalli-
siert und besitzen eine definierte che-
mische Zusammensetzung und be-
stimmte physikalisch-chemische Eigen-
schaften. Steine üben seit jeher auf den
Menschen eine besondere Wirkung
aus; einige sollen heilende Eigenschaf-
ten haben. Manchen Mineralien wer-
den sogar übernatürliche Kräfte zuge-
schrieben. Wer sich einen umfassenden
Überblick über die Gesteine und Mine-
ralien Islands verschaffen möchte, dem
empfehlen wir das naturkundliche Mu-
seum in Akranes (Steinaríkí Íslands).
Lavahöhle im Basalt
an der Küste bei Dyrhólaey
 
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