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und der Snæfellsjökull (1448 m). Auch
der Dyngjufjöll im Ódáðahraun ist das
Überbleibsel eines einst mächtigen
Stratovulkans. Hier liegt die Caldera
der Askja mit dem Öskjuvatn, dem mit
217 m tiefsten See Islands. Die Caldera
der Askja ist 50 km² groß, der See be-
deckt eine Fläche von 11,7 km². Eine
Caldera (span. = Kessel) ist ein Ein-
sturzkessel, der entsteht, wenn sich ei-
ne Magmakammer unter einem Dach
aus erstarrter Lava oder empor ge-
drückter Landmasse durch Lavaabflüsse
schnell entleert und dabei einen großen
Hohlraum hinterlässt. Das Gewicht des
„Daches“ bringt den Hohlraum zum
Einsturz, und eine Caldera entsteht.
Der lang gezogene Rücken der Hekla
entstand dadurch, dass hier die Lava
aus mehreren nebeneinanderliegen-
den, spaltenförmigen Kratern ausfloss.
Schildvulkane (isl. dyngja = Haufen)
sind über einen längeren Zeitraum und
mehrmals tätig gewesen, wobei die
Eruptionen kaum Asche förderten und
sich die Lavaausflüsse teilweise überla-
gerten. Obwohl Schildvulkane weltweit
eher selten anzutreffen sind, entstan-
den allein in Island 30 bis 50 dieser Vul-
kane. Die meisten liegen im Ódáða-
hraun, die kleineren sind in der Land-
schaft aber nur schwer als Vulkanberge
auszumachen. Die Ausbruchstätigkeit,
die einen Schildvulkan entstehen lässt,
kam in Island bereits vor 3500 Jahren
zum Stillstand. Selbst große Schildvul-
kane sind auffallend flach. Die dünn-
flüssige Lava fließt in breiter Front und
extrem langsam aus dem Krater, bildet
nur wenig geneigte Hänge mit einem
großen Durchmesser der Vulkanbasis
und lange, breite Zungen von Lavaströ-
men. Der Skjaldbreiður, der „Schild-
breite“, ist der Namensgeber aller
Schildvulkane. Er liegt nordöstlich von
Þingvellir und ist 1060 m hoch; sein
Durchmesser beträgt an der Basis
10 km, am Gipfelkrater 350 m und der
Hangwinkel 7-8°. Der Lavastrom des
Ketildyngja ist 82 km lang, die glatte
Fladenlava bedeckt eine Fläche von
330 km². Weitere Schildvulkane sind
der Ok, der Kerlingardyngja und der
Tölladyngja. Der einzige in letzter Zeit
noch aktive Schildvulkan ließ in den
Jahren von 1963-1967 die Insel Surtsey
entstehen.
Zu den Zentralvulkanen zählen auch
die in Island seltenen Explosionskrater
und die Maare. Explosionskrater ent-
stehen, wenn durch vulkanische Gase
oder durch den Dampf eingedrunge-
nen Wassers - beide stehen unter ho-
hem Druck - das Magma mit großer
Wucht aus dem Vulkan herausge-
schleudert wird. Die dabei entstehen-
den glühenden Lavafetzen fallen als La-
vabomben, Schlacken, Bimsstein und
Asche wieder zur Erde. Der Hverfjall
und der Lúdent beim Mývatn, der Hros-
saborg westlich der Piste zur Askja bei
Grímsstaðir, der Kerid nördlich von Sel-
foss und der Ljótipollur nordöstlich von
Landmannalaugar sind so entstanden.
Nach einem explosiven Vulkanaus-
bruch bleibt meist ein großer Krater ste-
hen, der ringförmig von einem hohen
Wall umschlossen wird (Ringwallkra-
ter). Ringwallkrater bestehen aus Tuff-
gestein und sind mit Basaltasche be-
deckt. Sie ähneln den Mondkratern.
Der Krater füllt sich häufig nach einiger
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