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testensnach30MinutenwerdenSiefrohsein,halbnacktdasitzenzukönnen,währendalleanderen
im Zug von den Notärzten bearbeitet werden.
In der Bahn tauchen immer wieder Leute auf, die den korrekten Platz auch dann nicht finden wür-
den,wennanjedemSitzeineriesige,neongelbe,blinkendeNummerangebrachtwäre,dieausLaut-
sprechern ihren Namen blökt. Selbst in diesem Fall würden Sie zu den Leuten auf dem Platz tre-
ten müssen, den Sie reserviert haben, und auf ihren Irrtum hinweisen. Die Leute fallen daraufhin
rituell schockiert aus allen Wolken: »Was, das ist gar nicht Platz 93?« Sie nicken, verweisen auf
die deutlich erkennbare Zahl 24 über dem Sitzplatz. Wenn jemand auf dem von Ihnen reservierten
Platz sitzt, müssen Sie zwangsläufig immer wieder aufs Neue diesen Affentanz durchführen. Zu-
nächst sollten Sie sich mit einem Blick aufs Ticket (oder die Notiz im Smartphone) vergewissern,
dass Sie tatsächlich im richtigen Waggon und am richtigen Platz sind. (Profi-Tipp: Speichern Sie
beide Nummern auf Ihrem Smartphone ab, beispielsweise im Kalender.Dann müssen Sie nicht mit
gestressten Fingern erst das Ticket rauskramen.) Prüfen Sie lieber doppelt, ob das wirklich stimmt
-nichtsistpeinlicher,alsjemandenvomPlatzvertreibenzuwollenundselbstimfalschenWaggon
zu stehen. Weisen Sie die Person freundlich, aber bestimmt auf ihren Fehler hin. Nun werden Sie
wahrscheinlich erleben, dass Ihr Gegenüber inbrünstig darauf beharrt, auf dem richtigen Platz zu
sitzen, und davon nicht abzubringen sein. Auch wenn es schwerfällt - bleiben Sie höflich. Beste-
hen Sie darauf, das Ticket sehen zu wollen. Sie bekommen es dann mit Worten wie »Hab ich doch
gesagt! Waggon 6, Platz 65!« gezeigt. Machen Sie zuvorkommend darauf aufmerksam, dass Sie in
Waggon 7 sind. Problematisch wird es natürlich, wenn - und das ist wahrscheinlich - es sich bei
Ihrem Gegenüber um eine ältere Dame oder einen älteren Herren handelt, die oder der noch nie
etwas von Platzreservierungen gehört hat. Gerade bei überfüllten Zügen wäre es herzlos, einen ge-
brechlichen Mitbürger von der einmal gefundenen Sitzgelegenheit zu vertreiben … FALSCH ! Fal-
len Sie nicht darauf herein! Da wollte jemand die Reservierungsgebühr sparen und tut nur so, als
würde er/sie davon nichts verstehen. Drohen Sie mit Ihrem Anwalt, wenn er/sie sich nicht unver-
züglich von der Stelle bewegt. Rufen Sie den Schaffner, und machen Sie eine Szene. Reißen Sie
dieser Scharade die Maske vom Gesicht! Der Applaus des ganzen Waggons ist Ihnen sicher!
EineVariantedesProblems,dassjemandaufdemvonIhnenreserviertenPlatzsitzt,ist,dassjemand
auf dem Nachbarplatz hockt und sein Gepäck neben sich abgeladen hat. Wenn Sie den Übeltäter
darauf ansprechen, wird er eine meisterliche Pantomime darbieten, welche Mühen er auf sich neh-
men muss, um den Platz freizugeben, der ja ganz offensichtlich als Gepäckablage benutzt wird.
Weigert er sich, setzen Sie sich einfach aufs Gepäck und drohen mit dem Anwalt.
Die Toiletten im Zug sind defekt oder besetzt. Lernen Sie einen ganz neuen Umgang mit Ihren
Körperfunktionen und wie Sie mehrere Stunden aushalten können, ohne auf die Toilette zu gehen.
Denken Sie dabei bloß nicht an fließendes Wasser. Tropfende Wasserhähne. Plätschernde Bäche.
Rauschende Flüsse.
Angenommen,SiehabeneinenPlatzreserviertundderistauchfreizugänglich-aberderdanebenist
besetzt. Schnelles Handeln ist geboten. Was ist das für eine/einer? Vielleicht sollten Sie besser nach
einem anderen freien Platz im Zug Ausschau halten, bevor Sie stundenlang sitzen müssen neben:
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