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In-Depth Information
Bei den oft langwierigen und komplizierten Verhandlungen werden die Abo-
rigines immer öfter von ihren eigenen Anwälten und Geschäftsleuten vertreten.
Heute studieren Tausende junge Aborigines an australischen Universitäten. Sie
werden Anwälte, Ärzte, Anthropologen, Lehrer und Sozialarbeiter. Aborigines
arbeiten als Reporter und Moderatoren in Rundfunk und Fernsehen und kom-
mentieren in den Medien. Schauspieler wie Ernie Dingo und Deborah Mailman
haben sich im Fernsehen, Kino und Theater einen Namen gemacht.
Das Bangara Dance Theatre, das modernen Tanz mit uralten Traditionen der
Aborigines verbindet, hat begeisterte Fans auf der ganzen Welt. Viele Urein-
wohner haben sich auch im Sport einen Namen gemacht. Bei den Olympischen
Spielen in Sydney 2000 wurde die 400-Meter-Läuferin Cathy Freeman zur
»Heldin der Nation«, als sie nach einem harten Rennen als Erste ins Ziel
lief und sich sowohl in die australische als auch die schwarz-rot-gelbe Flagge
der Aborigines hüllte. Der australische Fußballer und Anti-Rassismus-Aktivist
Adam Goodes wurde zum Australier des Jahres 2014 gewählt. Die Musiker
von »Yothu Yindi« und die Sänger Gurrumul und Jessica Mauboy werden von
vielen Australiern verehrt. Die Malerin Judy Watson und die Autorin Anita
Heiss werden weltweit anerkannt. Intellektuelle und Aktivisten wie die Profes-
sorin Marcia Langton, Professor Mick Dodson, Staranwalt Noel Pearson, War-
ren Mundine und Kirstie Parker verschaffen sich und ihren Völkern aktiv Ge-
hör. Sie sind erfolgreiche Vorbilder für junge Aborigines in ganz Australien.
Wirtschaftliche Entwicklung
Frank Shadforth lebt mit seiner Familie auf der abgelegenen Rinderfarm »Se-
ven Emu Station«, etwa zwei Stunden außerhalb von Borroloola am Savannah
Way im Northern Territory. Hier gibt es keinen Pub, hier funktioniert kein Han-
dy, aber es gibt eine Natur, wie man es sonst selten erleben kann. Besucher aus
aller Welt können auf Franks Farm an den Ufern des Robinson Rivers, in ein-
samer Idylle campen, wandern, Tiere beobachten oder Frank und seiner Fami-
lie beim Rinderauftrieb zu Pferde oder beim Reparieren der Zäune helfen. »Wir
haben oft junge Leute aus Deutschland oder Frankreich hier, die einfach mal
sehen wollen, wie wir hier leben, und die gleichzeitig etwas über die uralte Kul-
tur meines Volkes lernen wollen.« Junge Australier sieht Frank Shadforth da-
gegen selten auf seiner Farm. »Die interessieren sich nicht für uns«, meint er
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