Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Abb. 2.54 Warten auf den
Lift. Die Auf- und Abgabeposi-
tion direkt am Lift ermöglicht
das Versenden von Rollcontai-
nern. (Quelle: DS 2009)
Intelligente Laserscanner sorgen für den Personen- und Anlagenschutz: Jedes Fahrzeug
verfügt vorne und hinten über einen Scanner, der Hindernisse im Fahrkurs frühzeitig er-
kennt. Die Fahrzeuge sind so in der Lage, ihre Fahrgeschwindigkeit den Gegebenheiten
anzupassen und sich homogen in das Betriebsgeschehen zu integrieren. Diese von den
Berufsgenossenschaften anerkannten Personenschutzeinrichtungen verhindern zuverläs-
sig jegliche Kollisionen mit Personen und Einrichtungen.
Das Transportgut - egal ob Essen, Wäsche, Müll oder Arzneien - wird in Rollcontai-
nern befördert, die vom Klinikpersonal geschoben werden können und für den automa-
tischen Transport auf vorgegebene Aufsetzpunkte positioniert werden. Diese Punkte sind
mit Leitblechen auf dem Boden markiert und mit Belegtsensoren ausgestattet. Der Mit-
arbeiter gibt dann nur noch an einem Eingabeterminal das Ziel des Transports ein und der
Rest läuft automatisch ab.
Die FTS-Leitsteuerung beauftragt ein FTF, das sich in der Nähe befindet, mit der Erle-
digung dieses Transports. Das Fahrzeug unterfährt den Container, hebt ihn wenige Zenti-
meter vom Boden auf und fährt ihn zu seinem Ziel. Beim Unterfahren liest er ganz neben-
bei einen Transponder am Containerboden und überprüft die Plausibilität des Transports.
Damit wird z. B. verhindert, dass ein Müllcontainer in die Küche gebracht wird (Abb.  2.54 ).
Planungsprämissen: Damit das Gesamtsystem überhaupt funktionieren kann, war eine
umfassende Planung erforderlich. Zwei wesentliche Prämissen waren das Ringkonzept
und die Redundanzen.
Jeder Funktionsbereich wurde als logistischer Ring angelegt. Alle Materialflüsse flie-
ßen konsequent in eine Richtung: auf einer Seite kommt das Material an, durchläuft dann
den Funktionsbereich und verlässt ihn dann auf der anderen Seite wieder. Damit werden
gegenläufige Materialflüsse vermieden und die „supply chain“ wird Wirklichkeit. So wir-
ken beispielweise die Küche und die Wäscherei äußerst aufgeräumt - eine Voraussetzung
für die hohe Produktivität.
Zu einer praxisgerechten Planung gehört das Vorsehen von Redundanzen. Bei der Ge-
staltung der Abläufe wird der Ausfall aller beteiligten Komponenten und Ressourcen be-
dacht: Wie kann der Klinikbetrieb aufrecht gehalten werden, wenn z. B. ein Lift oder eine
Fördertechnik ausfällt? Für jedes Notfall-Szenario muss bereits im Vorfeld ein Plan B er-
dacht werden, damit später im täglichen Betrieb nicht der Ausfall einer technischen Ein-
heit in eine Katastrophe führt (Abb.  2.55 ).
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