Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Für die Hauptmontagelinie:
FTS vs. SMB
Für den Transport:
FTS vs. FFZ
Für die Kommissionierung:
FTS vs. FFZ (eigentlich nur Handwagen)
2.1.4.2 FTS oder SMB in der Montagelinie?
Hier hängt zunächst einmal viel vom Layout der Linie ab. Je einfacher das Layout, desto
eher eignet sich das SMB. Denn die Realisierung von Verzweigungen, Boxenfertigung und
Insellösungen ist nur mit dem FTS einfach möglich und kostet nicht mehr. Das Layout
wird auch anspruchsvoller, wenn es getaktete Bereiche ebenso gibt wie Fließmontage-
Bereiche. Komplexe Layouts bedeuten mit dem SMB außerdem extreme Einschränkun-
gen der Zugänglichkeit. Flächen werden verbaut, Wege versperrt, und die Ergonomie der
Montage leidet.
Beschränkt man sich auf das „einfache Oval“, so hat das SMB den Vorteil, einfach kon-
stante Vorschübe einstellen zu können. Die starre Fließmontage braucht kein FTS! Zudem
ist die Technik des SMB verglichen mit dem FTS einfacher, und deshalb noch robuster und
zuverlässiger.
Aber häufig ist das „einfache Oval“ lediglich eine unrealistische Wunschvorstellung:
Wie sieht z.  B. das Prüfkonzept in der Montage aus? Gibt es eine 100 %-Prüfung oder
wird nur statistisch geprüft? Müssen ab und zu einzelne Werkstückträger doch an separate
Prüfplätze?
Die gleiche Frage stellt sich für die Nacharbeit: Was soll geschehen, wenn Fehler ent-
deckt werden? Meist macht es keinen Sinn, N.I.O-Werkstücke weiter zu komplettieren,
also ungeachtet des Fehlers mit den anderen Werkstücken durchzuschleusen. Man braucht
also doch wieder eigene Inseln.
Das größte Argument für das FTS ist die Layoutflexibilität. Will man während des Be-
triebs der Anlage das Layout ändern, wird es beim SMB schwierig und teuer. Änderun-
gen an der Linie können auftreten, wenn sich die Montageinhalte ändern (z. B. bei neuen
Produkten), weil sich die produzierten Stückzahlen ändern oder weil einfach nach einer
gewissen Erfahrung Optimierungen im Ablauf umgesetzt werden sollen. Hier spielt das
FTS seine Vorteile aus.
Neben dem Layout der Montagelinie ist ein weiteres Kriterium von entscheidender Be-
deutung: Gibt es Automatik-Stationen in der Linie, die eine hochgenaue Positionierung
sowie die Aufnahme von hohen Kräften und Momenten erfordern? Ein Beispiel für solche
Linien ist die Rumpfmontage von Motoren. Für das SMB ist das kein Problem. Der Werk-
stückträger wird durch Absteckungen mit hoher Genauigkeit fixiert. Solche Stationen sind
auch mit dem FTS machbar, allerdings mit erheblich höherem Aufwand. Hier kommt es
also letztlich auf die Anzahl solcher Automatik-Stationen an!
Häufig wird der geringere Platzbedarf als Vorteil des SMB gegenüber dem FTS genannt.
Dieses Argument ist insofern richtig, als dass der Platzbedarf der Montagelinie mit dem
SMB minimiert werden kann - wenn es sein muss (weil nur eine bestimmte Fläche zur
Verfügung steht) oder unbedingt gewollt ist (Firmenphilosophie).
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