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und besitzt Dachgauben und Schorn-
steine, die ebenfalls ein kleines Ziegel-
dach tragen. Vor den Fenstern pran-
gen oft grüne oder blaue, hölzerne
Klappläden, die das Sonnenlicht aus-
sperren, durch ihre Lamellen aber die
Luft zirkulieren lassen. Zu den Haupt-
straßen hin findet man häufig schmie-
deeiserne Balkone, meist überdacht
mit blau-weiß gestreiften Markisen. Im
Erdgeschoss sind oft Ladenlokale, Res-
taurants oder Büros untergebracht.
Neben dieser typischen, zusammen-
hängenden Bebauung findet man frei
stehende Häuser, deren Besitzer nicht
selten berühmte und entsprechend
wohlhabende Personen sind - Gebäu-
de mit historischer Vergangenheit
oder luxuriöse Villen der Gegenwart.
Letztere sind fast immer sehr harmo-
nisch in das Gesamtbild der Region
eingefügt, obwohl sie in ihrer Pracht
oft Palästen gleichen. Glas und Mar-
mor sind bevorzugte Baustoffe, herrli-
che Gärten mit Brunnen oder anderen
Wasserelementen runden das Ge-
samtbild ab.
Die historischen Gebäude erstrah-
len in der Regel voller Eleganz. Bei
manchen ist die alte Bausubstanz er-
halten geblieben und nur restauriert
worden, andere mussten aufwendig
rekonstruiert werden. Palmen spen-
den Schatten und unterstreichen den
maurisch-orientalischen Baustil, der
besonders in den Seebädern zu finden
ist. Die Fenster sind mit maurischen
Fenstergittern verblendet, Rundbögen
schließen sie nach oben ab, gelegent-
lich mit Ornamenten verziert. Oft fin-
det man auch Balustraden vor den
Fenstern, an der Dachkante steht häu-
fig ein Kranz aus kleinen, gelegentlich
in Stufen gebauten Zinnen, Flecht-
ornamente schmücken den Giebel: So
stehen sie in ihrer ganzen Pracht inmit-
ten großer oder kleiner Parkanlagen.
Neben Palmen zieren auch allerlei
andere, zum Teil exotische Gewächse
diese Anlagen wie Cannas, Agaven,
Kakteen, Mimosen und Eukalyptus-
bäume, ebenso der Blauregen, ein
Kletterstrauch, der um Ostern herum
blüht und während dieser Zeit seinem
Namen alle Ehre macht - aber Vor-
sicht, alle Pflanzenteile sind giftig! Be-
liebt sind diese Gewächse nicht nur in
den Gärten, sondern auch im öffentli-
chen Raum: Blumenpracht, wohin
man schaut. So ist beispielsweise die
N98 zwischen Beauvallon und Port
Grimaud im Sommer mit frischen Blu-
menschalen geschmückt.
Auch im ländlichen Raum trifft man
auf Reichtum. Er dokumentiert sich im
sogenannten Mas, dem Anwesen aus
Herrenhaus, Gesinde- oder Pächter-
haus sowie Ställen und Lagerräumen.
Fast immer sind diese Häuser aus Na-
tursteinen gebaut, was ihnen einen be-
sonderen Charme verleiht.
All diese Pracht konnte sich entfal-
ten, weil in früheren Jahrhunderten
wehrhafte Festungen vor feindlichen
Übergriffen schützten. So war es in
St. Tropez die Zitadelle, die oberhalb
der Stadt Land und Meer im Blick hat-
te und Schutz gewährte. Bei Grimaud
ragen noch heute die teilweise verfal-
lenen Mauern der Burg trutzig über
das Land, La Garde-Freinet wurde vom
wehrhaften Fort im Bergmassiv ge-
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