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schützt, in Gassin hat man die Befesti-
gungsanlage zum Ort ausgebaut, Ra-
matuelles Häuserfronten zeugen noch
heute von der Wehrhaftigkeit.
Die Legende vom
heiligen Tropez
Die Überlieferung erzählt die Geschich-
te vom Römer Gaius Silvius Torpetius,
einem Patrizier aus Pisa (Toskana). Als
brillanter Offizier wurde er von Kaiser
Nero zum Oberbefehlshaber seines Pa-
lastes ernannt. Von Paulus, für dessen
Bewachung er zu sorgen hatte, wurde er
zum christlichen Glauben bekehrt. Bei
einem Fest des Kaisers bekannte sich
Torpetius zu seinem Glauben, wurde
festgenommen und zum Tode verurteilt.
Die Bestien, die ihn töten sollten, leg-
ten sich jedoch friedlich zu seinen Füßen
nieder. Die Säule an die er gebunden
war, um ausgepeitscht zu werden, stürz-
te in sich zusammen und begrub dabei
den Henker unter sich. So schlug man
Torpetius schließlich den Kopf ab, um
die Sache zu beenden. Sein Kopf wird
bis heute in einer Kapelle in Pisa aufbe-
wahrt. Sein Körper wurde zusammen
mit einem Hahn und einem Hund (Sym-
bole des bösen Schicksals in der römi-
schen Überlieferung) in ein Boot gelegt
und in den Arno gelassen. Mit der liguri-
schen Strömung gelangte das Boot - al-
len Unbilden zum Trotz -an jene Küste,
an der sich heute St. Tropez befindet.
Jedes Jahr am 29. April, dem Jahres-
tag der Hinrichtung des heiligen Torpe-
tius (frz.: Tropez ), beginnt eine Wallfahrt
von St. Tropez nach Pisa. Das Boot mit
dem enthaupteten Torpetius, dem Hund
und dem Hahn ist im Wappen von
St. Tropez verewigt.
Stadtgeschichte
Um 599 v.Chr. errichteten phönizi-
sche Seefahrer aus Kleinasien ein
Handelszentrum im heutigen Marseil-
le. Um ihre zahlreichen Handelspos-
ten problemlos zu erreichen, benötig-
ten sie eine größere Zahl von Anker-
plätzen an der Küste des Mittelmeers.
Sie gründeten unter anderem Atheno-
polis, von dem man annimmt, dass es
dort lag, wo sich heute St. Tropez be-
findet. Hier einen Ankerplatz zu er-
richten, war nautisch ausgesprochen
geschickt, denn die West-Ost-Ausrich-
tung der Bucht bietet einem Hafen
natürlichen Schutz.
154 v.Chr. waren Marseille und die
zugehörigen Handelsposten immer
wieder Ziel von Überfällen liguri-
scher Krieger. So wurde Rom um Hil-
fe ersucht, schickte seine Legionen
und besiedelte damit einhergehend
die Region. 31 v.Chr. kam es zur gro-
ßen Schlacht von Actium mit dem
endgültigen Sieg der römischen Le-
gionen. Die 8. Legion bezog ihr Quar-
tier im Forum Julii, dem heutigen Fré-
jus. Ihr Machtbereich dehnte sich
über die Region aus, also auch auf die
Halbinsel von St. Tropez. Bis ins erste
Jahrhundert n.Chr. bauten Römer hier
ihre „Villen“.
Die folgenden Jahrhunderte waren
vom Niedergang Roms und von auf-
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