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platz. Ungefähr an der Linie zwischen
Altem und Neuen Hafen steht ein wei-
terer Turm, hier endete ursprünglich
die alte Hafenanlage. Heute sind in
dem Turm und den angrenzenden Ge-
bäuden die Hafenmeisterei und Ver-
sorgungseinrichtungen für Kapitäne
eingerichtet.
Das angrenzende Viertel La Bour-
gade ist die sogenannte Neustadt. Sie
gruppiert sich um die Annonciade-Ka-
pelle aus dem 16. und 17. Jahrhundert,
die heute nicht mehr ihrem geistlichen
Zweck gewidmet ist, sondern der Kul-
tur gehört: Sie beherbergt das Kunst-
museum der Stadt. Dies scheint ein
angemessener Zweck für das ehemali-
ge Gotteshaus zu sein, denn in der
wechselvollen Geschichte nach der
Französischen Revolution (damals wur-
de die Kirche entweiht) fiel das Ge-
bäude an die Stadt und wurde zur Se-
gelmacherei, Schiffswerkstatt, Schule
und, in den 1920er Jahren, sogar als
Tanzlokal genutzt.
Musée de l'Annonciade
Das Kunstmuseum (25) zeigt vor-
nehmlich französische Kunst aus dem
19. und der ersten Hälfte des 20. Jahr-
hunderts, konzentriert auf Künstler aus
dem regionalen Bereich. Damit ist es
einzigartig in Frankreich. Die Werke
sind hervorragende Zeugnisse der
Schaffenskraft der französischen nach-
impressionistischen Avantgarde.
Ursprünglich planten Henri Person
und André Turin eine dauernde Aus-
stellung, um die Künstler des 20. Jahr-
hunderts zu würdigen, die nach
St. Tropez gekommen waren, um hier
zu arbeiten. Paul Signac gründete dazu
das Museum Troupelen im Bürger-
meisteramt, in dem Person dann seine
Ausstellung zeigte. Leider widmete
der Magistrat der Kunst wenig Aner-
kennung, sodass nach Persons Tod sei-
ne Witwe einen geeigneteren Platz für
die Werke suchte. 1935 gelang es ei-
nem ihrer Freunde, Georges Gram-
mont, der ein reicher Kaufmann und
Kunstmäzen war, die erste Etage der
Annonciade-Kapelle anzumieten. Er
konnte die Stadt überreden, da er sich
bereit erklärte, die Renovierung auf ei-
gene Rechnung durchführen zu las-
sen. Die Ausstellung erweiterte er zu-
sätzlich um Exponate aus seiner Privat-
sammlung. Nach dem Krieg bekam er
das ganze Gebäude von der Stadt, mit
der Auflage, es vollständig zu restau-
rieren. Im Juli 1955 konnte es endgül-
 
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