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tig als Museum eröffnet werden. Einen
Monat später schenkte Grammont sei-
ne Sammlung dem Staat, sodass sie
seither ständig im Museum ausgestellt
werden kann, darunter Werke von
Henri Matisse und Georges Braque.
Zitadelle
Machtvoll überblickt die Festungs-
anlage aus dem 16. Jahrhundert die
Stadt und bildet, auf einem Hügel
oberhalb der Küste liegend, zugleich
ihre östliche Begrenzung. Doch hatte
das Bauwerk wohl nie die wirkliche
Macht, die es ursprünglich haben soll-
te. Das Militär selbst sah sich außer-
stande, die Festung zu halten, sodass
auch das Volk nicht an ihre Überlegen-
heit glaubte und eher auf Selbstvertei-
digung setzte. Zudem war man sich
nie sicher, ob die Zitadelle nun dem
Schutz der Stadt oder eher zum Aus-
spionieren und zur Unterdrückung der
Bevölkerung dienen sollte. So beäugte
man sich immer schon argwöhnisch
und besaß lieber seine eigenen Waf-
fen. Dies lag auch an der Bevölke-
rungsstatistik der Stadt, deren Männer
fast alle lange auf See waren und dann
als furchtlose Kämpfer an Land auf-
tauchten. So gelang es ihnen 1637, die
spanischen Eroberer abzuwehren,
1596 und 1652 eroberten sie die Zita-
delle aus den Händen von Renegaten
zurück.
Die Zitadelle war ab 1589 erbaut
worden, indem man zunächst den Hü-
gel abholzte und erste Befestigungen
anlegte. 1596 nahm die Bevölkerung
die Zitadelle im Sturm, nachdem der
Gouverneur der Provence zusammen
mit dem Zitadellenkommandanten ge-
gen den König revoltiert hatte. 1602
Musée de l'Annonciade, Place Grammont,
Tel. 04.94.97.84.10. Juli bis Oktober tgl. von
10 bis 13 und 15 bis 18 Uhr, in der übrigen
Zeit tgl. außer dienstags von 10 bis 12 und 14
bis 18 Uhr, Eintritt 5,50.
Schmetterlingsmuseum
Dany Lartigue, Sohn des berühmten
Fotografen Jacques-Henri Lartigue und
Enkel von André Messager (Mitglied
der Academie Française, Manager der
Pariser Oper und Freund von Fauré
und Debussy ), richtete die Maison des
Papillons (30) im Haus der Familie
an der Rue Etienne Berny ein. Über
20.000 Exponate zeigen die Welt der
bunt schillernden Falter Europas, Asi-
ens, Amerikas und des Südpazifik. Ne-
ben bekannten Arten werden auch
solche ausgestellt, die entweder heute
stark bedroht sind oder größere Be-
sonderheiten aufweisen, so z.B. der
Schwarze Apollo. Immer noch werden
Tausende von Schmetterlingen katalo-
gisiert und repariert, sodass die Aus-
stellung sich einen weltweit guten Ruf
unter Entomologen erworben hat. Bei
der Anlage der Schaukästen hat man
sich bemüht, den natürlichen Lebens-
raum der Tiere grafisch so darzustel-
len, dass ein ganzheitlicher Eindruck
vermittelt wird.
Maison des Papillons, Rue Etienne Berny 9,
Tel. 04.94.97.63.45. April bis Oktober tgl. au-
ßer sonntags von 14.30 bis 18 Uhr, Eintritt 3.
Die Festungsmauern der Zitadelle
liegen oberhalb der Stadt
 
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