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gestellt. Federführende Baumeister
waren G. Bonnici und der weniger be-
kannte F. Gerafa. Oberhalb des Portals
symbolisieren zwei Figuren Gerechtig-
keit und Wahrheit. An der Ecke des
Gebäudes befindet sich ein Sitzstein,
der als Pranger diente und auf dem die
Verurteilten zum „Schandsitzen“ Platz
nehmen mussten.
Während viele andere Ordensämter
immer einer bestimmten Nationalität
zugeordnet waren, wurde der Castella-
no, eine Art oberster Justiziar, abwech-
selnd für zwei Jahre aus den Reihen
der Ritter gewählt. Um absolute Neu-
tralität zu gewährleisten, wohnte und
lebte er in seinem Amtssitz und verließ
diesen nicht einmal zum Gottesdienst
- sogar eine Kapelle wurde in die Cas-
tellania eingebaut!
Heute hat das maltesische Gesund-
heitsamt hier seinen Sitz.
Malta Gouvernment
Crafts Centre ‡XIV/B2
Das staatliche Kunsthandwerks-
zentrum Centru Snajja Maltin bietet
einen guten Überblick über die lokalen
künstlerisch-handwerklichen Produkte.
Es handelt sich um eine reine Ausstel-
lung, anhand derer sich der Interessier-
te informieren und Bezugsadressen
aushändigen lassen kann. Ein Verkauf
findet nicht statt, man kann sich hier
vollkommen unbedrängt umsehen.
Malta Gouvernment Crafts Centre, geöff-
net Mo-Fr 9-12.30 und 13-17 Uhr, Juni-
September nur vormittags; kein Eintritt
Auberge de Provence
(Nationalmuseum
für Archäologie) ‡XIV/B2
Die französischen Ritter des Johan-
niterordens, welche stets die numeri-
sche Mehrheit des Ordens stellten
und auch die wichtigsten Posten in-
nehatten, besaßen alleine drei Herber-
gen in Valletta. Die Auberge de Pro-
vence entstand unter der Leitung von
Gerolamo Cassar um 1571-75 und
zählt zu den schönsten Werken des
maltesischen Baumeisters. Architekto-
nisch betonte Cassar hier vor allem
das Obergeschoss, in dem sich auch
die getäfelte und reich verzierte Haupt-
halle befindet - einer der schönsten
Rittersäle auf Malta. Stallungen und
Lagerräume waren im Erdgeschoss un-
tergebracht. Cassars Dachkonstruk-
tion, das angewinkelte Schrägdach, ist
für Malta ungewöhnlich und bei den
bedeutenden Bauwerken nur noch
beim Großmeisterpalast und dem ehe-
maligen Ordensspital zu sehen.
St. James Church ‡XIV/B2
Die kastilischen Ordensbrüder lie-
ßen diese Kirche im Jahre 1710 vom
ausschließlich für die Johanniter täti-
gen Architekten R. F. Carapecchia er-
richten; als Vorbild diente die Kirche
Santa Maria della Vittoria in Rom. Ca-
rapecchias Werke in Valletta, zu denen
neben St. James auch die Kirchen
St. Barbara, St. Catharine sowie die
Auberge d'Aragon gehören, zeichnen
sich durch reichhaltige Fassadenver-
zierungen aus, ein für den maltesi-
schen Barock eher untypisches Merk-
mal. Aus diesem Grund ist auch St. Ja-
mes, ansonsten eine unscheinbare Ka-
pelle, durchaus eine genauere Be-
trachtung wert.
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