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Problematischer wird die Entsor-
gung im Ausland, besonders in man-
chen Ländern Süd- und Osteuropas.
Dort enden nicht nur die meisten
Gullys, sondern manchmal sogar das
Abwassersystem des Campingplatzes im
nächsten Bach oder im Meer (z. B. bis
vor wenigen Jahren bei vielen Plätzen an
der Küste Kroatiens, von denen inzwi-
schen aber die meisten Anschluss an ein
Klärwerk haben). Dann ist die Situation
umgekehrt: Die öffentlich akzeptierte
Entsorgung ist ökologisch bedenklich!
In solchen Ländern sollte man sein
Abwasser keinesfalls in einen Gully
entleeren. Außerdem sollte man mit
Reinigungsmitteln sparsam umgehen
und biologisch abbaubare Mittel ver-
wenden. Unter diesen Bedingungen ist
eine Entsorgung des Abwassers auf Öd-
land oder im Straßengraben zumindest
ökologisch unbedenklich (biologische
Reste werden abgebaut) - und Sie kön-
nen sicher sein, dass andere Urlauber
beim Baden nicht Ihren Speiseresten
begegnen!
Abwassertipps
Nutzen Sie möglichst jede Gelegenheit,
um Ihr Abwasser ordnungsgemäß zu ent-
sorgen, denn erstens ist es zusätzliches
Gewicht, das transportiert werden muss
(bei größeren Tanks zwei Zentner!), und
zweitens kann es bei warmem Wetter
innerhalb kürzester Zeit einen wirklich
erbärmlichen Gestank verbreiten! Wir
hatten in unserem Wohnmobil anfangs
sogar die Toilette in Verdacht - bis sich
das faulende Abwasser als der Schuldige
erwies. Die Abwasserleitungen sollten
deshalb ein Siphon besitzen (kann man
auch nachträglich noch einbauen). Als
kurzfristige Lösung kann man auch die
Abflüsse der Becken durch Stöpsel ver-
schließen.
Für die Abwasser-Entsorgung sollte
man immer ein Paar Arbeits- oder Gum-
mihandschuhe an Bord haben.
In manchen Mittelmeerländern (z. B.
Kroatien) sind die „Abwasser-Entsor-
gungsstellen“ schwere Schachtdeckel, die
ohne Hilfsmittel oft nur schwer anzuhe-
ben sind. Zwei Schacht-Haken mit Griff
können sehr hilfreich sein!
Toilette
Es ist manchmal kaum zu fassen, wie
rasch so eine WC-Kassette gefüllt ist
- und damit hat man den heikelsten
Punkt der Entsorgungsproblematik er-
reicht. Auch wenn Bahn und Landwirt-
schaft tonnenweise Fäkalien großflächig
und über Tausende von Kilometern
durch die Republik verteilen: Das wol-
len wir keinesfalls nachmachen!
Tatsächlich gibt es für die Toiletten-
Entsorgung eine recht einfache Lö-
sung, wenn man dazu bereit ist, auf die
Chemie zu verzichten. Die chemischen
Autobahnen, die mit Sicherheit in eine
Kläranlage münden (das rechtliche Pro-
blem bleibt aber bestehen). Für die Ent-
sorgung in Gullys (aber auch für einige
Entsorgungsstationen und Camping-
plätze) sollte sich am Ablass-Stutzen ein
Verlängerungsschlauch befinden bzw.
per Bajonettverschluss befestigt werden,
damit man ohne große Rangierkünste
zuverlässig trifft - und keine stinkende
Lache zurücklässt.
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