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Zusätze, welche die Geruchsentwick-
lung in der Kassette verhindern sollen,
enthalten oft aggressive Stoffe, um alle
Bakterien abzutöten, und wenn diese
in zu hoher Konzentration in eine Klär-
anlage gelangen, dann kann das ganze
System umkippen, das ja für den bio-
logischen Abbau eben auf diese Bakte-
rien angewiesen ist! Was man in seiner
WC-Kassette produziert, ist dann nicht
mehr einfach biologisch abbaubarer
Abfall, sondern der reinste Sondermüll
- und entsprechend schwierig zu ent-
sorgen. Chemie-Toiletten dürfen daher
ausschließlich auf Campingplätzen mit
entsprechenden Einrichtungen oder in
dafür vorgesehenen Entsorgungsstatio-
nen entleert werden - nicht einfach in
die Toilette!
Doch zum Glück kann man heute
auch in der Camping-Toilette ganz auf
Chemie verzichten. Dazu braucht man
nur eine Toiletten-Entlüftung einzu-
bauen (z. B. von Nokem ), die üble Gerü-
che ableitet. Noch einen Schritt weiter
geht die deutlich effizientere, elektrische
Entlüftung, die Faulgase per Ventilator
aktiv absaugt (z. B. von SOG, www.sog-
dahmann. de).
Und wenn sie keine Chemie enthält,
dann kann man seine WC-Kassette
problemlos in jede öffentliche Toilet-
te entleeren. Dadurch erhöht sich die
Zahl möglicher Entsorgungsstationen
erheblich und es dürfte meist kein Prob-
lem sein, eine zu finden: An Raststätten,
Tankstellen und Parkplätzen (in Schwe-
den z. B. auch an vielen Badestellen), in
Städten, an Markt- und Festplätzen, an
Liftstationen bei Stadien und anderen
Sportanlagen. Aber bitte: Bemühen Sie
sich, ohne Spritzer zu entleeren, und
falls doch etwas danebengehen sollte, ist
es selbstverständlich, dass man es wie-
der sauber macht.
Schwierig wird es, wenn man bei-
spielsweise weiß, dass die komplette
Camping- Kanalisation ins Meer führt.
Dann wäre es ökologisch weit sinnvoller
den (chemiefreien!) Toiletteninhalt im
Wald zu vergraben, als ihn in die Ka-
nalisation zu schütten (und damit die
Badegäste zu beglücken!). Aber das darf
man ja nicht laut sagen - und keines-
falls öffentlich empfehlen! Auch wenn
es nichts anderes ist als das, was jeder
Wanderer macht (im „kleineren Maß-
stab“) oder jeder Landwirt (in weit grö-
ßerem Ausmaß). Vernünftig oder nicht
- schon aus Gründen unseres Rufes
muss man sich öffentlich heftig dagegen
aussprechen. Aber nur für den Fall, dass
Sie trotz aller Mahnungen zum Spaten
greifen sollten, dann machen Sie, min-
destens 100 m von Gewässern entfernt,
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