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16.3
Inferenzketten
Das obige Beispiel zeigt, wie sich eine logische Inferenz mit einer Relation darstellen
lässt. Beim Schlussfolgern treten üblicherweise Inferenzketten der Form 1 2 ,
2 3 auf, aus der wir 1 3 ableiten können. Ein ähnliches Prinzip kann
auch für Relationen angegeben werden. Es seien die Relationen R 1 X Y und
R 2 Y Z gegeben. Ein Element x steht indirekt in Relation zu einem Element
z Z ,wenneseinElement y Y gibt, so dass x und y in der Relation R 1 und y und
z in der Relation R 2 stehen. Man „gelangt von x nach z über y “. Auf diese Weise lässt
sich die Hintereinanderschaltung der Relationen R 1 und R 2 als Relation
R 2 R 1 = {( x , z ) X Z | ( y Y )
( x , y ) R 1 ( y , z ) R 2
}
(16.4)
zwischen X und Z definieren. Es gilt dann für alle M X
R 2
R 1 [ M ]
=( R 2 R 1 )[ M ] .
Für die Relationen graph ( f ) und graph ( g ) ,dievondenAbbildungen f : X Y
bzw. g : Y Z induziert werden, folgt, dass die Hintereinanderschaltung der Rela-
tion mit der von der Hintereinanderschaltung der Abbildungen f und g induzierten
Relation übereinstimmt:
graph ( g
f )= graph ( g ) graph ( f ) .
Beispiel 16.6 Wir erweitern das Beispiel 16.1 der Schlüssel und Türen, indem wir ei-
ne Menge P = { p 1 , p 2 , p 3 } von drei Personen betrachten, die im Besitz verschiedener
Schlüssel sind, was wir durch die Relation
= {( p 1 , s 1 ), ( p 1 , s 2 ), ( p 2 , s 3 ), ( p 2 , s 4 ), ( p 3 , s 5 )} P T
ausdrücken. Dabei ist ( p i , s j ) R gleichbedeutend damit, dass Person p i der Schlüs-
sel s j zur Verfügung steht. Die Hinteranderschaltung
R
= { ( p 1 , t 1 ), ( p 1 , t 2 ), ( p 2 , t 3 ), ( p 2 , t 4 ), ( p 2 , t 5 ),
( p 3 , t 1 ), ( p 3 , t 2 ), ( p 3 , t 3 ), ( p 3 , t 4 ), ( p 3 , t 5 ), ( p 3 , t 6 ) }
der Relationen R und R enthält das Paar ( p , t ) P T genau dann, wenn Person
p die Tür t öffnen kann. Mit der Relation R R lässt sich beispielsweise bestimmen,
welche Türen geöffnet werden können, wenn die Personen p 1 und p 2 anwesend sind.
Die gesuchte Menge der Türen ist
R R
( R R
)[{ p 1 , p 2 }]={ t 1 ,..., t 5 } = R
[{ p 1 , p 2 }]
R
.
Beispiel 16.7 Im Beispiel 16.2 gab der von einem Messgerät angezeigte Wert x den
wahren Wert y bis auf eine Genauigkeit von 0.1 an, was durch die Relation R =
{( x , y )
|| x y | 0.1 } wiedergegeben wurde. Lässt sich die Größe z aus
der Größe y mit einer Genauigkeit von 0.2 bestimmen, entspricht dies der Relation
R
R
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