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Die Wahl fällt auf das Haus x { A , B } ,fürdasdieAussage„DerPreisfürHaus
x ist günstig UND die Lage von Haus x ist gut“ den größeren Wahrheitswert ergibt,
d. h., der Käufer entscheidet sich für Haus A ,falls[ 1 2 ]] > [[ 3 4 ]] g i l t , i m u m -
gekehrten Fall für das Haus B .WirdderWahrheitswertderKonjunktionmitHilfe
des Minimums bestimmt, erhalten wir in beiden Fällen den Wert 0.6, so dass die bei-
den Häuser als gleichwertig anzusehen wären. Dies widerspricht aber der Tatsache,
dass zwar die Lage der beiden Häuser gleich bewertet wurde, Haus A jedoch für
einen günstigeren Preis zu erwerben ist. Wählt man als Wahrheitswertfunktion für
die Konjunktion eine nicht-idempotente t-Normwie beispielsweise das algebraische
Produkt oder die ukasiewicz t-Norm, so wird in jedem Fall das Haus A vorgezo-
gen.
Neben den hier erwähnten Beispielen für t-Normen gibt es zahlreiche weitere.
Insbesondere lassen sich mit Hilfe eines frei wählbaren Parameters ganze Familien
von t-Normen definieren, etwa die Weber-Familie
+ 1 +
1 +
t ( , )= max
,0
die für jedes (1, ) eine t-Norm festlegt. Für = 0ergibtsichdie ukasiewicz-
t-Norm.
Da in praktischen Anwendungen neben dem Minimum vorwiegend noch das
algebraische Produkt und die ukasiewicz-t-Norm auftreten, verzichten wir
an dieser Stelle auf die Vorstellung weiterer Beispiele für t-Normen. Eine
ausführlichere Behandlung der
t-Normen findet man beispielsweise
in
Klement u. a. [2000], Kruse u. a. [1995].
Analog zu den t-Normen, die mögliche Wahrheitswertfunktionen für die Kon-
junktion repräsentieren, werden die Kandidaten für Wahrheitsfunktionen der Dis-
junktion definiert. Wie die t-Normen sollten sie die Eigenschaften (T1) - (T3) erfüllen.
Anstelle von (T4) fordert man allerdings
(T4') t ( ,0 )= ,
d. h., dass sich durch disjunktives Hinzufügen einer falschen Aussage zu einer
anderen Aussage der Wahrheitswert nicht ändert, dass also der Wahrheitswert
von mit dem von übereinstimmt.
Definition 14.4 Eine Funktion s : [0, 1] 2 [0, 1] heißt t-Conorm ( trianguläreConorm ),
wenn sie die Axiome (T1) - (T3) und (T4') erfüllt.
Zwischen t-Normen und t-Conormen besteht ein dualer Zusammenhang: Jede
t-Norm t induziert eine t-Conorm s mittels
s ( , )= 1 t ( 1 ,1 ) ,
(14.2)
genau wie man umgekehrt aus einer t-Conorm s durch
t ( , )= 1 s ( 1 ,1 ) ,
(14.3)
die entsprechende t-Norm zurückerhält. Die Gleichungen (14.2) und (14.3) korre-
spondieren mit den DeMorganschen Gesetzen
[[ ]] = [[ ¬(¬ ¬ ) ]]
u n d
[[ ]] = [[ ¬(¬ ¬ ) ]] ,
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