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Schließlich verlangen wir noch, dass sich durch konjunktives Hinzufügen einer
wahren Aussage zu einer anderen Aussage der Wahrheitswert nicht ändert, dass
also der Wahrheitswert von mit dem von übereinstimmt. Für t ist diese
Forderung gleichbedeutend mit
(T4) t ( ,1 )= .
Definition 14.3 Eine Funktion t : [ 0, 1 ] 2 [ 0, 1 ] heißt t-Norm ( trianguläreNorm ),
wenn sie die Axiome (T1) - (T4) erfüllt.
Als Wahrheitswertfunktion für die Konjunktion sollte im Rahmen der Fuzzy-
Logik immer eine t-Norm gewählt werden. Aus der Eigenschaft (T4) folgt, dass für
jede t-Norm t gilt: t ( 1, 1 )= 1und t ( 0, 1 )= 0. Aus t ( 0, 1 )= 0erhaltenwirmitder
Kommutativität (T1) t ( 1, 0 )= 0. Außerdem muss wegen der Monotonieeigenschaft
(T3) und t ( 0, 1 )= 0auch t ( 0, 0 )= 0 gelten. Somit stimmt jede t-Norm eingeschränkt
auf die Werte 0 und 1 mit der durch die Wahrheitswerttabelle der gewöhnlichen
Konjunktion gegebenen Wahrheitswertfunktion überein.
Man kann leicht überprüfen, dass die bereits erwähnte Wahrheitswertfunktion
t ( , )=min{ , } für die Konjunktion eine t-Norm ist. Andere Beispiele für t-
Normen sind
ukasiewicz-t-Norm:
t ( , )= max { + 1, 0 }
algebraisches Produkt:
t ( , )= ·
falls 1 { , }
0
t ( , )=
drastisches Produkt:
min{ , }
sonst
Diese wenigen Beispiele zeigen schon, dass das Spektrum der t-Normen sehr
breit ist. Die Grenzen werden durch das drastische Produkt, das die kleinste t-Norm
darstellt und außerdem unstetig ist, und das Minimum, das die größte t-Norm ist,
vorgegeben. Das Minimum hebt sich noch durch eine weitere wichtige Eigenschaft
von den anderen t-Normen ab. Das Minimum ist die einzige idempotente t-Norm,
d. h., dass allein für das Minimum die Eigenschaft t ( , )= für alle [ 0, 1 ] erfüllt
ist.
Nur die Idempotenz einer t-Normen garantiert, dass dieWahrheitswerte der Aus-
sagen und übereinstimmen, was zunächst wie eine selbstverständliche For-
derung aussieht und somit das Minimum als einzige sinnvolle Wahrheitswertfunk-
tion für die Konjunktion auszeichnen würde. Dass die Idempotenz jedoch nicht im-
mer wünschenswert ist, zeigt das folgende Beispiel, bei dem sich ein Käufer für eines
von zwei Häuser A und B entscheiden muss. Da sich die Häuser in fast allen Punk-
ten stark ähneln, trifft er die Wahl aufgrund der beiden Kriterien günstiger Preis und
gute Lage. Nach reiflichen Überlegungen ordnet er die folgenden „Wahrheitswerte“
den den Kauf bestimmenden Aussagen zu:
Aussage
Wahrhe i t swe r t [[ i ]]
1
Der Preis für Haus A ist günstig.
0.9
2
Die Lage von Haus A ist gut.
0.6
3
Der Preis für Haus B ist günstig.
0.6
4
Die Lage von Haus B ist gut.
0.6
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