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gewannen die Sozialdemokraten die Mehrheit. 2000 Finnen verlie-
ßen das Land, um in Deutschland Militärdienst zu leisten - als Aus-
bildung für den drohenden Kampf gegen Russland.
UNABHÄNGIGES SUOMI
1917
Februarrevolution in Russland, Zar Nikolaus II. dankt ab.
6.12.1917
Finnland erlangt die Unabhängigkeit.
1918-1919
Bürgerkrieg zwischen »Roten« und »Weißen«
Am 15. März 1917 dankte Zar Nikolaus II. ab, Russland war nun Re-
publik. Die Provisorische Regierung in Petrograd hob die reaktionä-
ren Erlasse auf und ernannte einen innenfreundlichen Generalgou-
verneur; die Hälte der Sitze im Senat besetzten Sozialdemokraten.
Diese wollten nun in Verhandlungen mit Russland die volle Selbstän-
digkeit für Finnland erlangen, fanden jedoch kein Gehör und such-
ten deshalb die Verständigung mit den Bolschewiki. Am 17./18. Juli
beschloss das Parlament ein von dem Kongress der Sowjets abgeseg-
netes Gesetz, das Finnland von fremder Oberhoheit befreite; darauf-
hin wurde am 31. Juli das Parlament, die Eduskunta, aufgelöst.
Schritt zur
Souveränität
Bei den Neuwahlen am 3./4. Oktober gewannen die bürgerlichen
Parteien die Mehrheit. Die Lebenshaltungskosten hatten sich in vier
Jahren vervierfacht, die Finnmark war nur noch ein Viertel so viel
wert wie 1913. Am 7. November übernahmen die Bolschewiki in Pe-
trograd die Macht. Im gesellschatlich gärenden Finnland wurde am
13. November der
Erringung
der Selbst-
ständigkeit
ausgerufen. Die Radikalsozialisten
strebten nach der Staatsgewalt. D och als am 19. November der Streik
mit Annahme des 8-Stunden-Arbeitstags beendet wurde, erhielt die
bürgerliche Regierung die Initiative zurück. Jetzt erstrebte man die
Unabhängigkeit, Finnland sollte nicht Teil eines neuen »roten« sow-
jetischen Reichs werden. Am 6. Dezember billigte die Eduskunta den
Weg zum souveränen Suomi; und Lenin entließ das gespaltene Finn-
land am 31. Dezember in eine Selbständigkeit, die aller Voraussicht
nach in einen Bürgerkrieg münden würde.
Generalstreik
Schon seit Sommer 1917 bildeten sich »rote« Arbeiter- und Bauern-
milizen im Süden des Landes. Die Arbeiterbewegung betrachtete den
Parlamentsbeschluss, Polizei und reguläre Truppen zur Wiederher-
stellung der Ordnung aufzustellen, als Kampfansage. Am 19. Januar
1918 gerieten
»Rote« gegen
»Weiße«
Rote
und
Weiße Garde
erstmals aneinander. Fünf
Tage zuvor hatte
(“Baedeker
Wissen S. 198) den Oberbefehl über die neue innische Armee über-
nommen. Während die Weißen die sowjetischen Garnisonen in Vaa-
sa entwafneten, besetzten die Roten am 27./28. Januar Helsinki und
General Carl Gustav Mannerheim
 
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