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lich hin- und hergeschleudert wurden. Vielleicht hat der gute Dismas eine Safari mit einer
Wüsten-Rallye verwechselt. Aber egal, Spaß hat es definitiv gemacht. Und nur das zählte.
Zwei Stunden später und mit etlichen grauen Härchen mehr auf dem Kopf, erreichten
wir das Zion Camp , ein mit Steinmauern und Maschendrahtzaun umschlossener Camping-
platz am Rande des Nationalparks. Ein kreisrunder Holz-Pavillon, ein paar Kochstellen für
die Safariköche und ein Klohaus rundeten die Herrlichkeit des Camps ab. Unterhaltsam
ist irgendwie etwas anderes. Also luden wir das Gepäck aus und machten uns auf den
kürzesten Weg in den Nationalpark, um das zu sehen, wofür wir eigentlich hier waren:
Afrikas beeindruckende Tier- und Pflanzenwelt.
Einschließlich Tansania ist es bereits mein vierter Urlaub in Nord- und Ostafrika. Somit
verbindet den schwarzen Kontinent und mich eine längere Geschichte. Sie begann als Kind
im Alter von dreizehn Jahren und nimmt jetzt ihren Fortgang. Damals als Dreizehnjähriger
hatte ich mit meiner Familie erstmals Ostafrika besucht. Dabei waren wir zwei Wochen in
Kenia auf Safari. Wir besuchten alle großen Nationalparks, kurvten mit dem Jeep auch am
Fuße des Kilimandscharos rum und übernachteten ausschließlich in komfortablen Lodges.
DasLandunddieTiere habenmich schondamals begeistert. Siezogenmich inihrenBann,
genauso wie die Vorstellung eines mit schnee- und eisbedeckten Berges mitten im Herzen
Afrikas. Aber ich hatte Jahre später irgendwie immer das Gefühl, dass ich diese einzigarti-
gen Nationalparks Ostafrikas, die ich durch die Augen eines Kindes kennengelernt hatte,
noch einmal als Erwachsener erleben muss. Und dann, fast siebzehn Jahre später, fuhr
ich durch diese Parks Tansanias, die das hielten, was ich mir unter ihnen vorgestellt hatte
und noch vieles mehr. Der Tarangire-Nationalpark glänzte mit einem Reichtum an exot-
ischen Tieren, die man sonst nur mit viel Glück fein säuberlich eingepfercht im Zoo be-
mitleiden darf. Ob Zebras, Giraffen, Gnus, Antilopen, Warzenschweine oder Löwen, Geier
auf riesigen Affenbrotbäumen, Vogelsträuße oder einfach nur Elefanten, die in Horden am
Jeep vorbeizogen und diesen dabei wie ein Spielzeugauto aussehen ließen: hier fand und
findet man alles.
Nach einer ungemütlichen Nacht im Zelt, verließen wir das Zion Camp bei Sonnenaufgang
und fuhren nochmal in den Park. Sehr zu meiner Freude wurde unsere Kommune durch
zwei Mädels aus Großbritannien ergänzt. Eine echte Bereicherung. Eine echte Bereicher-
ung war es auch, als wir am Nachmittag zum Lake Manyara Nationalpark aufbrachen und
vorher noch unseren Niederländer an der Bushaltestelle rausschmeißen konnten. Nichts
gegen Niederländer, aber man ging der Kerl uns allen auf den Keks. Wenn du einen
Typen im Auto hast, der bei jedem Geier fast einen Herzinfarkt bekommt und mit seinem
Fernglas alle Streifen einzeln auf den Zebras zählt, dann kann das schon mächtig nerven.
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