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Eine am Montag beginnende, sechstägige Camping Safari durch alle wichtigen National-
parks im Northern Circuit sowie eine siebentägige Kilimandscharo-Besteigung über die
Machame Route , inklusive aller Parkgebühren und dem mir noch fehlenden Equipment.
Das Ganze zum akzeptablen Paketpreis von lediglich 2.200 US-Dollar, umgerechnet circa
1.600 Euro. Nicht schlecht und viel einfacher, als ich dachte. Sonntagmorgen zehn Uhr und
mein Tagesziel war bereits erreicht. Einzig die Bezahlung sollte sich als etwas problem-
atisch herausstellen. Die Companies akzeptieren in der Regel nur Bargeld und in meinem
Fall sogar nur einheimische Währung. Trotz Guthaben auf meiner Visa Card, machte mir
das Tageslimit von 500 Euro somit einen Strich durch die Rechnung. Schon lustig, denn
in jedem Reiseführer steht, dass man überall mit US-Dollar, Euro oder Kreditkarte zah-
len kann. Das trifft vielleicht auch auf größere Hotels zu, aber nach meinen Erfahrungen
wird vorwiegend nur die heimische Währung Tansania-Schilling (TZS) akzeptiert. Also
löste ich mein Problem, indem ich eine Ratenzahlung vereinbarte und mit George, einem
Mitarbeiter der Firma, zu einer der zahlreichen, schwerbewachten Banken in Moshi lief.
Dort hob ich am ATM Automaten eine Anzahlung in Höhe von 1,2 Millionen Tansania-
Schilling, also ungefähr 740 Dollar, ab. Wohl war mir dabei überhaupt nicht, als ich als
einziger Weißer weit und breit mit diesen riesigen Scheinbündeln, die beide Hosentaschen
deutlich ausbeulten, durch die Stadt lief. Aber mal Hand aufs Herz: leichtes Unwohlsein
ist auch völlig in Ordnung und sogar angemessen. Noch kurz vor der Abreise aus Deutsch-
land hatte mir meine besorgte Mutter eine ellenlange Liste mit Sicherheitswarnungen des
Ausländischen Amtes für Tansania zugeschoben. Doch wer in solchen Situationen Angst
hat, der sollte besser eine Pauschalreise von Deutschland aus buchen. Der sollte sich wie
ein Pascha durch die Gegend kutschieren lassen oder im Hotel einigeln. Wenn man aber
das Abenteuer sucht, das Land in seiner Gänze als Individualtourist kennenlernen möchte,
und glaub mir, das willst du, dann kommst du um solche Situationen leider nicht herum.
Dann ist die Gefahr, dabei auf offener Straße ausgeraubt zu werden, noch eines der kleiner-
en Übel.
Nachdem ich das lästige Thema um die Finanzen für mich und die Company halbwegs
zufriedenstellend geklärt hatte, war es Zeit, sich endlich den angenehmen Dingen zu wid-
men. Den Rest des Tages lies ich mich von George durch Moshi auf eine ganz besondere
Stadttour entführen. Weit weg von den üblichen Ecken, die von den Touristen sonst tot-
getrampelt werden. Dabei blieben mir die einheimischen Hinterhofmärkte besonders im
Gedächtnis. Diese Märkte sind ganz versteckt und ein echter Geheimtipp. Aber als ich
mich erst einmal durch einen der unscheinbaren Torbögen und hinter ein paar Häusereck-
en getraut hatte, stand ich mitten auf einem dieser Märkte. Hier auf den Märkten konnte
ich praktisch die einheimische Kultur live erleben, die durch das herzliche Treiben der
Verkäufer und der farbenfrohen, frischen Angebotsvielfalt unglaublich faszinierend wirk-
ten. Zugegeben, für mich, der deutsche hygienische Verhältnisse gewohnt ist, waren die
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