Travel Reference
In-Depth Information
Mir geht es immer noch schlecht und so beschließe ich erst mal meine Checkliste für
Höhenkrankheit durchzugehen. Eine Checkliste mit Symptomen, die ich mir noch ganz
stolz im ersten Hotel aufs Handy geladen habe:
• Kopfschmerzen: Ja
• Unbehagen: Ja
• Schwindelanfälle: Ja (haben sich aber über Nacht gebessert)
• Schlaflosigkeit: Nein
• Übelkeit: Nein
• Appetitlosigkeit: Nein
• Erbrechen: Nein
• Gehbeschwerden: Nein
• Koordinationsschwierigkeiten: Nein
• Benommenheit: Nein
• trockener Husten: Nein
Ok, drei von elf. Nicht gerade gut, aber noch kein Grund für mich auch nur einen Schritt
zurückzumachen. Also ergänze ich mein Frühstück um weitere 1.000 mg Paracetamol,
schnappe meine Ausrüstung und reihe mich mit Guide Gasper in die bergauf trabenden
Trägerkolonnen ein.
Das Schönste an dieser Machame Route ist für mich, dass man jeden Tag in eine ganz
neue, eigenartige und andere Welt eintaucht. Es wird mir einfach nie langweilig. Sicherlich
ist dies einer der Gründe, warum diese Route als attraktivste aller Kilimandscharo-Routen
gilt. Und genau dieser Nimbus war ausschlaggebend für mich diese Route zu wählen. Das
und die Tatsache, dass mein Ego nicht die leichteste Route, die Marangu Route , besteigen
wollte. Erst recht nicht, wenn jene Route zudem noch den Spitznamen einer amerikanis-
chen und omnipräsenten, koffeinhaltigen Limonade trägt. Für einige mag das Besteigen
mit dieser leicht arroganten Einstellung anmaßend, respektlos, unvernünftig und riskant
klingen. Alles Attribute, die völlig zutreffend sind für jemanden, der so unvorbereitet auf
diesenBergsteigt.DessenInformationenüberdieseRoutegenausoumfassendsindwieder
Wetterbericht in einer Tageszeitung oder jeder Schritt so unvorhersehbar ist wie das eng-
lische Wetter. Für den jeder Augenblick, den er hier verlebt, ein weiterer Meter in eine un-
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