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gestattete Räume für Wilhelm und
zum »Logement für Fremde«. Schon zu
Lebzeiten des Kaisers war der Turm für
Besucher zugänglich, nach dem Zwei-
ten Weltkrieg wurde er als Museum
eingerichtet. Nach seiner Wiederher-
stellung vermitteln die sogenannte
Trinkhalle und das elegante Balkon-
zimmer eine Vorstellung von der Origi-
nalausstattung. Darüber hinaus infor-
mieren Fotos, Pläne und Ausgrabungs-
funde über die Geschichte des
Schlossparks. Oben eröffnet der Turm
ein fantastisches Panorama über die
Stadt bis hin zur Pfaueninsel.
Speisen mit Havelblick
Beim Besuch von Park Babelsberg sollte
man nicht versäumen, im Café-Restau-
rant Kleines Schloss nahe dem Havel-
ufer einzukehren. Mit Blick aufs Wasser
kann man Kaffee und köstlichen Ku-
chen genießen ( Kleines Schloss ,
Park Babelsberg 9, Tel. 331 70 51 56,
www.kleinesschloss.de, April-Okt. Di-
So, Fei 10.30-19, Mitte Feb.-März
Di, Do-So von 10.30 Uhr bis zur Dun-
kelheit).
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Villenkolonie Neubabelsberg
Ein glamouröses Stück Babelsberg aus
jüngerer Zeit ist die Villenkolonie Neu-
babelsberg, die sich mit prunkvollen
Villen am Griebnitzsee entlangzieht.
Ende des 19. Jh. verlegten die ersten
Großindustriellen, Bankiers und Künst-
ler ihren Wohnsitz vom hektischen Ber-
lin an das idyllische Seeufer, und mit
dem Aufschwung der UFA-Studios
folgten auch Schauspieler wie Lilian
Harvey, Gustav Fröhlich oder Marika
Rökk. Das älteste der stattlichen Häu-
ser ist die Villa Stern in der Karl-Marx-
Straße, die in den 1920er-Jahren für
den Kaufmann Siegbert Stern in neo-
klassizistischem Stil umgebaut wurde.
Daneben steht die Truman-Villa, die
1891 für den Berliner Verleger Carl
Müller-Grothe errichtet wurde und
während der Potsdamer Konferenz
den amerikanischen Präsidenten be-
herbergte. Ob es stimmt, ist fraglich,
doch von hier aus soll Truman den Be-
fehl zum Abwurf der Atombomben
auf Hiroshima gegeben haben. Stalin
wohnte unterdessen in der Villa Her-
pich (Karl-Marx-Str. 27), Winston Chur-
chill in der Villa Urbig (Virchowstr.).
Letztere wurde 1915 von Mies van der
Rohe für den Bankier Franz Urbig er-
baut und zeugt von der Verehrung des
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ich sage, sonst kann ich die künstleri-
sche Verantwortung nicht dafür über-
nehmen. Knickern darf man gar nicht,
denn umsonst ist nur der Tod«.
Wilhelm knickerte tatsächlich nicht.
Bis 1867 durfte der Fürst das Lennésche
Wegenetz durch eine Fülle von Fuß-
und Fahrwegen ergänzen, von denen
sich reizvolle Ausblicke auf Potsdam,
die Berliner Vorstadt und die Schiff-
bauergasse ergeben. Dazwischen laden
architektonische Staffagen wie die Ge-
richtslaube zum Verweilen ein. Beim
Spaziergang gelangt man auch zum
Dampfmaschinenhaus , das 1843-
1845 nach Plänen von Persius als nor-
mannisches Kastell errichtet wurde und
dessen Pumpwerk für die Bewässerung
des Parks sorgte. Auf einer Anhöhe ließ
Prinz Wilhelm 1853-1856 außerdem
den Flatowturm (Mai-Okt. Sa, So,
Fei 10-18 Uhr) in Anlehnung an den
mittelalterlichen Turm des Eschenhei-
mer Tors in Frankfurt am Main errich-
ten. Der 46 m hohe Rundturm steht wie
eine Festung inmitten eines bastionsar-
tig eingefassten Wasserbeckens. Im In-
neren befanden sich mehrere reich aus-
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