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langt man in einen quadratischen Mit-
telsaal, von dem zur einen Seite reprä-
sentative Fest- und Empfangsräume, zur
anderen eher intime Gästeapparte-
ments abzweigen. Wenn alle Türen ge-
öffnet sind, bilden sie eine fantastische
Raumfolge. Ein Höhepunkt ist der zen-
trale Jaspissaal, der mit edlen Steinen
ausgekleidet und einem Deckenge-
mälde mit Venusdarstellung ausge-
stattet ist. Daneben beeindrucken die
Ovidgalerie mit Darstellungen der
»Metamorphosen« auf vergoldeten
Stuckreliefs und der Buffetsaal mit
kostbaren Skulpturen. Die Wohnräume
für die Gäste sind weniger prunkvoll,
aber mit zahlreichen Stadtansichten
von Potsdam und dem Grünen Lackka-
binett dennoch sehenswert.
ebenso opulent ausgestattete Gäste-
wohnung, die - wie in Italien üblich -
nach Norden ausgerichtet ist, wirkt da-
gegen etwas düster und steif.
Weiter westlich schließt sich das
Drachenhaus in Form einer chinesi-
schen Pagode an, das Karl von Gontard
1770 erbaute. Namensgeber sind die
16 Drachen an den Dachecken. Schon
seit Ende des 19. Jh. gibt es den exoti-
schen Rahmen für ein Café-Restaurant
ab.
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Belvedere
Mai-Okt. Sa, So, Fei 10-18 Uhr
Hinter dem Drachenhaus erhebt sich
das elegante Belvedere auf dem Klaus-
berg, das Friedrich der Große 1769 im
Rahmen eines Verschönerungsplanes
für die Umgebung des Neuen Palais als
Aussichtspunkt errichten ließ. Von
Georg Christian Unger realisiert, be-
gründete der Rundbau die Tradition
der architektonisch gestalteten Aus-
sichtspunkte in der königlichen Resi-
denzstadt. Wie sein Name verheißt,
gewährt es einen fantastischen Blick
über Sanssouci und die Potsdamer
Seenlandschaft.
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Orangerie und Drachenhaus
April Sa, So, Fei 10-18, Mai-Okt.
Di-So 10-18 Uhr
Die benachbarte Orangerie ver-
setzt den Besucher ein Stück weit nach
Italien. Kein Wunder - hatte der Er-
bauer Friedrich Wilhelm IV., der »Ro-
mantiker auf dem Thron«, doch eine
besondere Vorliebe für das mediter-
rane Land. So wirkte er einst auch an
den Entwürfen mit, die sich an italieni-
schen Renaissancevillen orientieren.
Zwischen 1859 und 1864 von Ludwig
Persius, Friedrich August Stüler und
Ferdinand Hesse ausgeführt, besteht
das Gebäude aus einem prunkvollen,
300 m langen Bau mit Säulengalerie in
der Mitte und einem Belvedere-Auf-
bau mit Türmen. Rechts und links
schließen sich Seitenpavillons mit fest-
lichen Wohn- und Repräsentationsräu-
men an. Im vorderen Teil werden noch
heute in der kalten Jahreszeit die Kü-
belpflanzen aus dem Garten ›einge-
wintert‹, im Inneren besticht der
prächtige Raffaelsaal, in dem rund 50
Kopien des italienischen Meisters auf
roter Seidenbespannung hängen. Die
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Neues Palais und Schlosstheater
April-Okt. Mi-Mo 10-18, Nov.-März
Mi-Mo 10-17 Uhr
Südlich vom Belvedere erreicht man
das Neue Palais , das letzte und zu-
gleich pompöseste Bauwerk Friedrichs
des Großen. Als nach dem Siebenjähri-
gen Krieg weniger Geld als Repräsen-
tationswille vorhanden war, sollte es
offensichtlich demonstrieren, dass der
Staat noch nicht am Ende war. Der Kö-
nig selber bezeichnete es als »Fanfaro-
nade«. 1763-1769 im Stil des bereits
aus der Mode gekommenen Rokoko
erbaut, war der von Johann Gottfried
Büring, Heinrich Ludwig Manger, Carl
von Gontard und Jean Laurent Legeay
geschaffene Bau mit einer Länge von
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