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Nach Betreten der Vorhalle mit gol-
denen Stuckaturen führt eine kleine
Galerie mit französischer Malerei des
18. Jh. und einem Kamin mit der Büste
Friedrichs II. und seines Bruders Hein-
rich in die kreisförmige Bibliothek mit
herrlicher Zedernholztäfelung. Von da
aus geht es ins Schlaf- und Arbeitszim-
mer des ›Alten Fritz‹. Neben Porträts
der Königsfamilie ist hier u. a. der Ses-
sel zu sehen, in dem der Monarch
starb. Schönstes Rokoko präsentiert
das Musikzimmer mit Gemälden von
Antoine de Pesne. Die philosophischen
Tafelrunden fanden indessen im Mar-
morsaal statt, der von einem Kuppel-
dach gekrönt wird und sich zur Ter-
rasse hin öffnet. Allegorische Figuren
aus Stuck, die Musik, Architektur, As-
tronomie und Malerei verkörpern, bil-
den das Gegenstück zum prunkvollen
Marmorfußboden. Besonderes Kleinod
ist schließlich das Voltairezimmer:
Ganz in Gelb gehalten, spiegelt es mit
hübschen Vogel- und Blumenmotiven
an den Wänden die heitere Stimmung
des Hausherrn wider.
lem italienische, niederländische und
französische Meister. Höhepunkte sind
Caravaggios »Ungläubiger Thomas«
und von Dycks »Pfingstwunder«. In
prachtvoll geschnitzten, vergoldeten
Rahmen präsentieren sich auch die Ge-
mälde Friedrichs II.
Historische Mühle
Maulbeerallee 5, April-Okt. tgl. 10-18,
Nov. und Jan.-März Sa, So 10-17 Uhr
Hinter Schloss Sanssouci drehen sich in-
zwischen wieder die Flügel der Histori-
schen Holländermühle. Bereits 1739
stand hier eine Mühle, die jetzige
stammt von 1791 und wurde bis 1858
als Getreidemühle genutzt, 1945 zer-
stört und in den 1980er-Jahren wieder
aufgebaut. Heute beherbergt sie eine
Ausstellung und lädt zum schönen
Blick auf die Parklandschaft ein. Auch
geht immer noch die Rede, dass das
laute Klappern Friedrich gestört haben
soll. Trotz großzügiger Entschädi-
gungsangebote wollte der Müller den
Ort nicht verlassen. Schließlich machte
ihm der König den Prozess - und ver-
lor. Die unbestechliche preußische Jus-
tiz gab dem Müller Recht.
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Bildergalerie
Mai-Okt. Di-So 10-18 Uhr
Östlich von Schloss Sanssouci befindet
sich die Bildergalerie, der älteste Mu-
seumsbau Deutschlands. Überraschend
ist der Gegensatz zwischen schlichtem
Äußerem und prunkvollem Innerem.
1755-1764 nach Plänen Johann Gott-
fried Bürings für die Gemäldesamm-
lung Friedrichs des Großen erbaut,
besteht sie aus einem einzigen lang-
gestreckten Innenraum mit über kup-
pelter Mitte, den vergoldete Orna-
mente, Marmorfußböden sowie antike
und barocke Skulpturen schmücken.
Mit der prunkvollen Ausstattung, die
offensichtlich der königlichen Selbst-
darstellung dienen sollte, konkurrie-
ren die Kunstwerke aus Hochrenais-
sance, Manierismus und Barock, vor al-
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Neue Kammern
April-Okt. Mi-Mo 10-18, Nov.-März
Mi-Mo 10-17 Uhr, mit Führung oder
Audioguide
Westlich von Schloss Sanssouci erhe-
ben sich die Neuen Kammern, ein wun-
derschönes Rokokoschloss, das Sans-
souci durchaus ebenbürtig ist. 1745-
1747 nach Entwürfen von Knobelsdorff
errichtet, sollte es eigentlich als Oran-
gerie dienen. Doch da Räumlichkeiten
für Gäste fehlten, entschloss sich Fried-
rich II., es 1771 von Carl von Gontard
und vor allem Georg Christian Unger in
ein Wohngebäude umwandeln zu las-
sen. Hinter der Fassade, die eine Statu-
enreihe mit Antikenkopien aus Car-
rara-Marmor von 1749 schmückt, ge-
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