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transportiert und in der Regel mit Fertiger
eingebaut werden (ZTV Beton-StB 07). Klei-
nere und schwierige Flächen sind auch ohne
Fertigereinsatz herstellbar.
Das Gemisch muss dabei in dem Sieblinienbe-
reich der TL Beton liegen, d. h., kleiner 0,063
mm Korngröße sind zu höchstens 15 Masse-%
vertreten. Über 2 mm Korngröße müssen zu 55
bis 84 M-% vorhanden sein, die größte Korn-
gruppe soll mit 10 M-% und Überkorn darf
mit bis zu 10 M-% enthalten sein.
Bei Korngrößen 0/32 sind 12 cm, bei 0/45 sind
15 cm Schichtdicke als Mindestdicke jeder
Einbaulage einzubauen. Die verdichtete
Schicht muss mindestens 98 % Proctordichte
aufweisen.
Die Mindestbindemittelmenge beträgt 3 %,
wobei die genaue Menge nach TP Beton-StB
zu bestimmen ist. Damit soll die Druckfestig-
keit nach 28 Tagen unter Asphaltschichten 7
N/mm² nicht überschreiten und unter Betonde-
cken 15 N/mm² erreichen.
Als Bindemittel finden Zemente nach DIN EN
197 oder DIN 1164 sowie hydraulische Bo-
den- und Tragschichtbinder nach DIN 18506
der Festigkeitsklasse HRB 12,5 E oder HRB
32,5 E Anwendung. Schnell erstarrende Bin-
demittel sind nicht zugelassen.
Für das Herstellen von Fugen oder Kerben
gelten die Angaben wie bei der Bodenverfesti-
gung.
Über einen Zeitraum von 3 Tagen muss eine
Nachbehandlung durch Ansprühen mit Wasser
oder Abdecken und feuchthalten erfolgen. Es
kann auch eine Bitumenemulsion aufgebracht
werden.
Die Betontragschicht wird aus Beton nach
DIN EN 206-1 und DIN 1045-2 hergestellt.
Gefordert wird in den TL Beton-StB 07 eine
Druckfestigkeitsklasse von C 12/15 bis C
20/25. Der Einbau mit dem Betonfertiger gilt
als Regelfall, da hiermit eine gleichmäßige und
gut verdichtete Herstellung gewährleistet ist.
Als Mindest-Einbaudicke jeder Lage im ver-
dichteten Zustand sind 12 cm, bei Verdichtung
mit Innenrüttlern 15 cm vorgesehen. In den
ersten drei Tagen der Erhärtung darf die Be-
tontemperatur nicht unter +5 °C absinken.
Gefrorene Gesteinskörnungen sind nie zu
verwenden. Bei niedrigen Lufttemperaturen
kann nach TL Beton wahlweise der Zement-
gehalt erhöht oder Zement mit höherer An-
fangsfestigkeit eingesetzt werden. Eine Erhö-
hung der Frischbetontemperatur durch er-
wärmtes Zugabewasser ist auch denkbar.
Frischbeton darf nie eine Temperatur von
30 °C überschreiten, zum Schutz dienen Be-
schattung und Nässen.
Eine besondere Rolle im Ausland (USA, Ka-
nada) und für Nebenangebote in Deutschland
spielt der Walzbeton , der bei Wasserzement-
werten bis herunter zu 0,37 in der Festigkeit
und den Eigenschaften etwa dem Deckenbeton
entspricht. Der geringe Wassergehalt ergibt
wenig Schwindspannung und damit ein gerin-
geres Rissrisiko.
Walzbeton wird „erdfeucht“ mit Straßenferti-
gern eingebaut, mit Hochverdichtungsbohlen
der Fertiger und Glattmantelwalzen > 8 Ton-
nen verdichtet.
Die Einbaudicke soll mind. 12 cm betragen
und 24 cm nicht überschreiten. Das Größtkorn
liegt bei 32 mm, der Zementgehalt bei 270
kg/m³. Die Endverdichtung soll bei 95 % Proc-
tor liegen. Die Kerben sollten max. in 3 m
Abständen liegen, bei ca. 8 cm Schnitttiefe.
Die Nachbehandlung besteht auch hier aus 3-
tägigem Feuchthalten der Walzbetonfläche.
Eine 4-cm-Asphaltdecke auf 22 cm Walzbeton-
tragschicht kann deren Ebenheit und Griffigkeit
verbessern sowie mögliche Probleme im Frost-
Tausalzwiderstand durch die Überdeckung
beseitigen. Dadurch entsteht eine dauerhafte
Bauweise im klassifizierten Straßenbau.
4
4.7.2 Bau von Betondecken
Starre Betondecken sind besonders dauerhaft
und formstabil. Ihre Oberfläche ist zudem hell,
griffig und kann leise sein. Betondecken sind
seit 1888 (Breslau) in Deutschland als Ver-
kehrsflächenbefestigung bekannt. Ihre Halt-
barkeit ist z. B. in Österreich durch die Le-
bensdauer der schon über 50 Jahre alten Möll-
talstraße (41 km Betondecke mit heutiger Be-
lastung bis Lastklasse II, Österreich) nach-
gewiesen.
 
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