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Ausführung. Früher wurde das Bindemittel in
Säcken angeliefert, von Hand verteilt und mit
landwirtschaftlichen Fräsen in den Boden
eingemischt. Heute sind diese Arbeiten voll
mechanisiert ( 4. 7.7). Üblich sind zwei Verfah-
ren: das Baumischverfahren (mixed-in-place =
gemischt am Ort) und das Zentralmischverfah-
ren (mixed-in-plant = gemischt in der Anlage).
Bild 4. 7.8 vergleicht die Arbeiten der beiden
Verfahren.
kann man bei starkem Wind oder nasser
Witterung nicht verteilen. Die Kalk- oder
Zementmenge liegt je nach Boden zwischen
2 und 15 Gew.- %, bezogen auf das Tro-
ckengewicht des Bodens.
- Man fräst das Bindemittel ein, d. h. man
lockert den Boden auf und mischt gleichzei-
tig das Bindemittel ein. Bei manchen, be-
sonders stark bindigen Böden sind ausrei-
chendes Zerkleinern (80 % dürfen nicht grö-
ßer als 8 mm sein) und gleichmäßiges
Durchmischen in einem Durchgang nicht
möglich. Dann muss man den Boden bis zur
feinkrümeligen Zerteilung mehrmals fräsen.
- Beim Mischen (oder unmittelbar vorher)
gibt man notfalls Wasser zu, um bei einem
günstigen (optimalen) Wassergehalt zu
verdichten.
- Unmittelbar nach dem Mischen wird ver-
dichtet, evtl. durch die Fräse vorverdichtet.
Bei bindigen (klebenden) Bindemitteln in
sandigen Böden oder bei bindigen Böden
greift man zu knetenden und drückenden
Verdichtungsgeräten (Gummiradwalze,
Schaffußwalze, statische Walze). Bei we-
niger bindigen Böden verwendet man da-
gegen besser rüttelnde und/oder drückende
Maschinen.
- Die verfestigte Schicht muss vor auswa-
schendem Regen, Austrocknen und Frost
geschützt werden.
- Bei Verfestigungen mit Zement wird häu-
fig - sobald die Schicht befahrbar ist - mit
Bitumenemulsion angespritzt, um die Ver-
dunstung des für die chemische Erhärtung
notwendigen Wassers zu verhindern.
- Bei Bodenverfestigungen werden u. U. Ker-
ben eingeschnitten oder eingerüttelt, die ein
kontrolliertes Reißen ermöglichen.
Unter dem Begriff Hydraulisch gebundene
Tragschicht ist immer die besser unter HGT
geläufige Tragschicht gemeint.
Sie besteht aus ungebrochenen und/oder ge-
brochenen Baustoffgemischen und hydrauli-
schen Bindemitteln. Für rezyklierte Gesteins-
körnungen, Lavaschlacke, Asphaltgranulat und
pechhaltige Straßenausbaustoffe sind die Re-
gelungen der TL Beton zu beachten. Jedes
Einbaugemisch muss nach TL Beton-StB 07 in
Mischanlagen hergestellt, ohne Entmischung
4
4. 7.8 Baumisch- und Zentralmischverfahren
Das Baumischverfahren überwiegt und läuft
in dieser Weise ab:
- Der Untergrund oder Unterbau wird in der
geplanten Höhe mit Planierraupe oder Gra-
der planiert.
-
Das Bindemittel wird mit einem vorweglau-
fenden Bindemittelverteilerwagen oder in
Kombination mit dem Fräsen auf dem Erd-
planum verteilt. Die Dosierung der Bin-
demittelmenge (z. B. 1 kg/m 2 /cm Misch-
tiefe) ist schwierig und muss laufend geprüft
werden. Pulverige hydraulische Bindemittel
 
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