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scheiden sich auch die Gesteine auf Grund
ihrer Mineralzusammensetzung.
Durch physikalisch-mechanische Verwitte-
rung, also durch den Einfluss von Frost, Hitze
und Regen sowie den Transport durch Wasser,
Gletscher und Wind, ist im Laufe der Erdge-
schichte aus festem Gestein „Lockergestein“
geworden. Es hat darüber hinaus auch eine
chemische Verwitterung unter Einfluss organi-
scher Säuren stattgefunden. Lose Ablagerun-
gen (Sedimente), die wir meist als Böden be-
zeichnen und hauptsächlich nach ihren Korn-
größen klassifizieren, bedecken heute große
Teile der Erdoberfläche.
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4. 6.60 a) Grob behauene Findlingssteine, hier für einen Wasserlauf gesetzt
b) Pflastersteine ohne ausreichende Druckfestigkeit und Frostbeständigkeit
An vielen Stellen ist durch Druck und gelöste
chemische Bestandteile im Wasser (wie man
sie auf jeder Mineralwasserflasche findet)
wieder ein mehr oder weniger festes, „verkitte-
tes“ Gestein entstanden. Diese Sand-, Kalk-
sand- und Kalksteine haben meist eine sehr
viel geringere Druckfestigkeit als die „alten“,
druckfesten Erstarrungsgesteine und sind des-
halb im Straßenbau auch nur bedingt zu ver-
wenden ( 4. 6.60).
Eine vierte Gruppe stellen die Umwandlungs-
oder Umprägungsgesteine (metamorphe Ge-
steine) dar, die durch Aufschmelzen, erneutes
Mischen, Umwandeln und Umprägen bereits
bestehender Erstarrungs- und Sedimentgestei-
ne im Laufe der Zeit entstanden sind und heute
noch entstehen können ( 4. 6.58).
In der wiedervereinigten Bundesrepublik fin-
den sich fast alle bauwichtigen Fest- und Lo-
ckergesteine, die als Sande, Kiese, Splitte und
Schotter aufbereitet werden ( 4. 6.59). Dagegen
ist die Herstellung von Bordsteinen und Pflas-
tersteinen meist zu teuer. Wir importieren
diese aus Portugal, einigen osteuropäischen
Ländern, besonders aber aus China, Indien und
Vietnam.
Planung. Bei der Planung von Pflasterflächen
aus Naturstein muss bei der Bestimmung der
Weg- und Fahrbahnbreiten sowie aller anderen
Flächenmaße auf Steinformate und Steinmaße
keine Rücksicht genommen werden. Die „na-
türlichen“ Pflastersteine mit ihren relativ gro-
ßen zulässigen Abweichungen bei den Nenn-
maßen passen sich in jedem Verband den vor-
handenen Flächenmaßen an ( 4. 6.60).
Für die Gestaltung der geplanten Pflasterflä-
chen muss man neben dem Pflasterverband
und den erforderlichen Steingrößen vor allem
Farbe und Struktur der Steine sowie deren
Oberflächenbeschaffenheit, evtl. aber auch die
notwendige Druckfestigkeit festlegen ( 4. 6.61
und 7. 8). Bei großen, wichtigen oder exklusi-
ven Pflasterflächen werden häufig Musterflä-
chen angelegt, die Bestandteil des Bauvertra-
ges werden können.
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