Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Tabelle 1. 22 Klassifizierung der Straßen und
Wege
mer nutzt den Straßenraum für seine Zwecke.
Um hierfür die richtige Funktion zu besitzen,
muss jede Straße mit den zugehörenden Ver-
kehrsflächen in Länge, Breite und Dicke pas-
send geplant werden.
Wie viele Pkw nutzen die Straße? Müssen hier
Busse im Begegnungsverkehr fahren? Wie hoch
ist der Schwerverkehranteil? Kann ein Parkstrei-
fen angeordnet werden? Muss für Radfahrer ein
Radweg angeordnet sein? Besitzt der Straßen-
raum eine Aufenthaltsfunktion?
Da eine gute Tragfähigkeit zur Vermeidung
von Schäden die zentrale Forderung an eine
Straße ist, wurde für die Bemessung der
Schichtdicken im Straßenaufbau durch die
RStO 01 der Wert „B“ (bemessungsrelevante
Beanspruchung) eingeführt (vormals V B =
Verkehrsbelastungszahl).
Nach diesem Wert B ist dann die Bauklasse
der Straße zu ermitteln, mit der das Material
und die Schichtenfolge sowie Schichtdicke
festzulegen ist. Der Wert B gibt kein reales
Verkehrsaufkommen an, sondern einen auf
Grundlage vieler Einzelwerte ermittelten
„Vergleichswert“ für die Beanspruchung von
Verkehrsflächen in 10t-Achsübergängen. Er-
fasste Einzelwerte sind z. B.: Verkehrsstärke
des Schwerverkehrs, Achszahlfaktor, Fahr-
streifenbreitenfaktor, Fahrstreifenfaktor, Stei-
gungsfaktor, Nutzungszeitraum oder Zuwachs-
faktor.
SV ist die Bauklasse für höchste Beanspru-
chung durch Schnell- und Schwerlastverkehr.
Die RStO bieten technisch und wirtschaftlich
begründete Standards für den Oberbau an. Die
Zuweisung der Bauklassen erfolgt über die
Ermittlung von „B“ oder über die Zuordnung
der Verkehrsflächen nach Art und Nutzung.
1
Überörtliche
Straßen
Örtliche (Gemein-
de-) Straßen
Ländliche
Wege
Bundesfern-
Straßen
a) Bundesauto-
bahnen
b) Bundes-
straßen
Innerorts
a) Hauptverkehrs-
straßen b) Ver-
kehrsstraßen
c) Sammelstraßen
d) Anlieger-
(Wohn-)Straßen
Landwirtschaft-
liche Wege
a) Hauptwirt-
schaftswege
b) Wirtschafts-
wege
Forstwirtschaft-
liche Wege
a) Hauptwege
b) Zubringerwege
c) Rückwege
Landesstraßen
Außerorts
a) Verbindungs-
straßen
b) Sonstige
Außerortsstraßen
c) Ortsverbin-
dungsstraßen 5 )
(Staatsstra-
ßen) 1 ) Land-
straßen
1. Ordnung 2 )
Wege in Reb-
Anlagen und
Sonderkulturen
Kreisstraßen
Landstraßen
2. Ordnung 3 )
Ortsdurch-
fahrten 4 )
1 ) Bayern und Sachsen
2 ) Saarland und Thüringen
3 ) Saarland
4 ) in Gemeinden bei länderweise unterschied-
lich festgelegter Einwohnerzahl zwischen
20.000 und 80.000 Einwohnern.
5 ) Straßenklasse zwischen überörtlichen Stra-
ßen und Gemeindestraßen.
Bauklassen. Der Ausbau einer Straße wird
durch den aufzunehmenden Verkehr und den
Baugrund bestimmt. Ob Pkw, Lkw, Bus, Rad-
fahrer oder Fußgänger, ob rollend, haltend,
parkend oder spielend: Jeder Verkehrsteilneh-
RStO = Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaues von Verkehrsflächen
(aus dem Jahre 2001, derzeit in Bearbeitung)
Tabelle 1. 23 Bemessungsrelevante Beanspruchung B und zugewiesene Bauklasse nach RStO 01:
B = Äquivalente
10t-Achsübergänge
in Millionen
B
>
32
B
10
bis 32
>
B
3
bis 10
>
B
0,8
bis 3
>
B
0,3
bis 0,8
>
B
0,1
bis 0,3
>
B
<
= 0,1
Bauklasse
SV
I
II
III
IV
V
VI
Search WWH ::




Custom Search