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Bild 6
Spannungs-Dehnungs-Diagramm
eines naturharten Stahles (Zugver-
such)
Wir machen aufmerksam auf die Tatsache, dass es sich hier um Rechengrößen han-
delt, die den physikalischen Tatbestand nur näherungsweise wiedergeben. Da näm-
lich die Querschnittsfläche mit zunehmender Stablänge abnimmt, muss genau ge-
nommen jede Last durch eine andere Fläche dividiert werden; ebenso müsste bei der
Dehnung jede Längenänderung durch die jeweils augenblicklich vorhandene (sozu-
sagen aktuelle) Länge dividiert werden. Ohne auf Einzelheiten einzugehen, erwäh-
nen wir, dass es dementsprechend andere Spannungs- und Dehnungsmaße gibt. Bei
Verwendung der o.a. Definition für Spannung und Dehnung kommt man nun zu
einem
-Diagramm, indem man an die Ordinatenachse die durch F dividierten
Lasten und an die Abszissenachse die durch l 0 dividierten Längenänderungen
schreibt, wie in Bild 6 dargestellt. Die dabei auftretenden charakteristischen Werte
von Spannung und Dehnung hat man mit bestimmten Namen und Symbolen belegt,
die wir hier kurz angeben. 5) Die oben geschilderte 2. Phase der Stabstreckung be-
ginnt, wenn die Spannung im Stab die sogenannte Streckgrenze
σ
-
ε
β S erreicht. Die
manchmal zu findende Bezeichnung Fließgrenze (statt Streckgrenze) soll nur ver-
wendet werden als Oberbegriff für alle ähnlichen Erscheinungen bei verschieden-
artiger Beanspruchung. Die oben geschilderte 3. Phase endet, wenn die Spannung
im Stab die sogenannte Zugfestigkeit
β Z erreicht hat. Die oben geschilderte 4. Phase
endet mit dem Trennbruch. Die Bruchdehnung
δ
ist die bleibende Längenänderung
Δ
l B nach dem Bruch der Probe, bezogen auf die ursprüngliche Messlänge l 0 . Sie
setzt sich zusammen aus der Gleichmaßdehnung und der Einschnürungsdehnung
und ist somit nicht unabhängig von der Länge des Probestabes. Im Allgemeinen
5) Die Zeichen (Symbole) entsprechen DIN 1080.
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