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Zeit der
Kriege
So litt das Bergland der Eifel vom ausgehenden
Mittelalter an bis in die Neuzeit hinein unter krie-
gerischen Eingriffen. In mehreren Wellen wurden
viele Kulturgüter durch Brandschatzung und Plün-
derung zerstört. Es begann mit der so genannten
Jülicher Fehde. Der Jülicher Herzog lehnte sich
gegen Kaiser Karl V. auf, der im Gegenzug mit sei-
nen Truppen 1542/43 den Nordwesten der Eifel
mit Nideggen und Monschau verwüstete. Gegen
Ende des 16. Jahrhunderts durchzogen im Kölner
Krieg spanische Truppen das Rur- und Erftgebiet.
Entsetzlich wütete der Dreißigjährige Krieg in der
Eifel. Städte, Burgen und Dörfer wurden zerstört,
Einquartierungen und Plünderungen taten ein
Übriges. Noch schlimmer wüteten die Truppen
Ludwigs XIV., die ab 1667, insbesondere in den
Jahren 1688/89 Frankreichs Traum von der Rhein-
grenze durchsetzen sollten. Diesen Raubkriegen
fielen fast alle Burgen und Städte der Eifel zum
Opfer.
Am Ende dieser kriegerischen Ereignisse war die
Eifel ausgeblutet und verarmt. Die Berg- und Hüt-
tenwerke sowie der große Bedarf an Bau- und
Brennholz führten ab dem 17. Jahrhundert zu ei-
ner fast völligen Abholzung der Wälder, sodass
sich die Eifel bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zu
einer Wiesen- und Heidelandschaft zurückent-
wickelte, in der vor allem Schafherden weideten.
Gleichzeitig verarmte die Bevölkerung weiter, da
die kargen Ackerböden keine ausreichenden Ern-
ten zuließen. Da erwies sich der Einmarsch fran-
zösischer Revolutionstruppen im Jahre 1794 gera-
dezu als Segen für die Eifel. Die Feudalstrukturen
mit Frondiensten und Abgaben wurden aufgeho-
ben, das in Départements und Kantone aufgeteilte
Land wurde an Frankreich und dessen Wirt-
schaftsraum angegliedert. Endlich lohnte sich wie-
der handwerkliches und industrielles Engagement.
Franzö-
sische
Herrschaft
 
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