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Annäherung an den Westen
Schewardnadse knüpfte engere Be-
ziehungen zu den USA, die wegen der
geopolitischen Lage Georgiens als
Transitland für Öl vom Kaspischen
Meer größtes Interesse an guten Be-
ziehungen hatten und sich diese Inte-
ressen einiges kosten ließen. Sche-
wardnadse unterschrieb eine strategi-
sche Partnerschaft mit der NATO, er-
langte die Aufnahme Georgiens im
Europarat und erklärte den Wunsch,
sowohl der NATO als auch der EU bei-
zutreten. Im Mai 2002 wurde der von
Umweltschützern stark umstrittene
Bau der Ölpipeline BTC von Baku
(Aserbaidschan) nach Ceyhan in der
Türkei vertraglich festgehalten. Die
BTC wurde im August 2006 einge-
weiht.
Gleichzeitig entsandten die USA Mi-
litärberater, die die georgische Armee
befähigen sollten, mit den Bedrohun-
gen an der tschetschenischen Gren-
ze und im Pankisi-Tal (beides im
Grenzgebiet zu Russland) besser fertig
zu werden. Es ist nachvollziehbar, dass
Russland dieser Verschiebung seiner
Einflusssphären nicht tatenlos zusehen
würde.
Wirtschaftliche Stagnation
Bei den Wahlen 1995 wurde Eduard
Schewardnadse in seinem Amt be-
stätigt, machte jedoch den Fehler, Re-
formkräfte nur auf vergleichsweise un-
bedeutende Posten, alte Apparat-
schiks jedoch auf Schlüsselpositionen
zu setzen. Das hatte zur Folge, dass ei-
ne nicht für möglich gehaltene wirt-
 
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