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sich, die Unabhängigkeit Georgiens
voranzutreiben. Am 31. März 1991
wurde in einer Volksabstimmung
über die staatliche Unabhängigkeit mit
95-98 % (je nach Quelle) die Loslö-
sung Georgiens von der Sowjetunion
beschlossen. Gamsachurdia forderte
noch einmal die Auflösung der sowje-
tischen Militärbasen in Georgien und
verweigerte die Beteiligung Georgiens
an der Gründung der Gemeinschaft
der Unabhängigen Staaten (GUS). Er
wurde am 26. Mai 1991 mit 86 % der
Stimmen zum ersten Präsidenten Ge-
orgiens gewählt.
Von Demokratie hatte Gamsachur-
dia allerdings ein sehr eigenes Ver-
ständnis. Er ließ sich mit fast schon dik-
tatorischen Vollmachten ausstatten
und Oppositionelle wurden, wie eh
und je, verhaftet. Er konnte jedoch
nicht verhindern, dass es am 22. De-
zember 1991 zu einem Militärputsch
kam, eingefädelt von verschiedenen
paramilitärischen Gruppen mit offen-
bar guten Kontakten zu den Waffen-
kammern der russischen Kasernen
und Teilen der Nationalgarde. Sie be-
setzten das Parlamentsgebäude in Tbi-
lisi und Gamsachurdia flüchtete mit
seiner Familie und einigen Anhängern
zunächst ins benachbarte Armenien
und von dort über Suchumi in Abcha-
sien nach Grosny in Tschetschenien.
stärke auf etwa 2000 Mann anwuchs, nah-
men die Kämpfe einen absurden Verlauf,
bei dem auf beiden Seiten keine Gefange-
nen gemacht wurden. Da von den Batterie-
stellungen die Insel beschossen wurde, ver-
einbarten die Niederländer, dass die Deut-
schen bei Tage auf der Insel patrouillierten
und die Georgier sich nachts frei auf der In-
sel bewegen durften.
Am 5. Mai hatte die Wehrmacht in den
Niederlanden kapituliert. Trotzdem sollten
die Georgier für ihren Verrat zur Verant-
wortung gezogen werden und die gegen-
seitige Hatz ging weiter. Die Deutschen
wollten Bestrafung, die Georgier spielten
auf Zeit, da sie die Alliierten erwarteten.
Niederländische Untergrundkämpfer hat-
ten inzwischen ein Boot nach England ge-
schickt und um Hilfe gebeten. Aber die Alli-
ierten ließen sich Zeit. Am 8. Mai kam es
zur bedingungslosen Kapitulation der
Wehrmacht in Berlin, aber erst am 20. Mai
landete das 1. Kanadische Armeekorps auf
Texel und übergab die 228 überlebenden
Georgier in Wilhelmshaven der Roten Ar-
mee. Ein Teil von ihnen musste für viele Jah-
re in Straflager. Infolge der Entstalinisierung
wurden sie erst 1956 vollständig rehabilitiert.
Die heute noch sichtbare Bilanz auf der
Insel Texel: 800 deutsche Soldaten liegen
auf dem Soldatenfriedhof Ysselsteyn in der
Ortschaft Venray begraben, 565 Georgier
wurden auf dem Friedhof Hogeberg bei
Oudeschild beigesetzt. Bei diesen tragi-
schen Ereignissen verloren auch an die 120
Niederländer ihr Leben. Jedes Jahr am
4. Mai findet auf Texel eine Trauerfeier
statt.
Ablösungsversuche
der Teilrepubliken
Südossetien erklärte sich im April
1990 zur souveränen Republik, der
georgische Oberste Sowjet beendete
jedoch die Selbstverwaltung Südosse-
 
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