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oberung des Nordkaukasus. Ein Jahr
später floh König Wachtang VI. von
Kartlien nach Russland, denn die Os-
manen nahmen Ostgeorgien ein und
besetzten es bis 1735. Die osmanische
Dynastie herrschte von ca. 1299 bis
1923, sie war die entscheidende Macht
in Kleinasien, Nahost, auf dem Balkan
und der Krim. 1737 übernahmen die
Perser die Macht, die bis 1747 blieben.
Irakli II. (auch Erekle II. genannt) wur-
de 1744 zunächst zum König von Ka-
chetien gekrönt, übernahm aber nach
dem Tod seines Vaters auch die Krone
von Kartlien. Da er der persischen Vor-
machtstellung nicht Herr werden
konnte, rief er das orthodoxe, also
christliche Russland zu Hilfe. 1768 be-
gann der erste Russisch-Türkische
Krieg und schon ein Jahr später stieß
das russische Heer unter General
Todtleben bis Tbilisi und Kutaisi vor.
1783 musste Irakli II. erneut um rus-
sische Hilfe nachsuchen, da Schah Mu-
rad Ali von Persien nach Georgien
strebte. So kam es am 14. Juli 1783
zum Abschluss des Traktats von Ge-
orgijewsk, in dem Russland Georgien
Schutz zusicherte und Georgien sei-
nerseits als Gegenleistung Russland
die Bereitstellung von Truppen ver-
sprach. Aber Papier war schon damals
geduldig. 1785 wurde Herzog Paul Po-
temkin, der Cousin von Grigorij Po-
temkin, einem Liebhaber Katharinas
der Großen, zum Vizekönig von Tbilisi
ernannt. Da sich im gleichen Jahr die
Tschetschenen, ein nordkaukasisches
Volk, gegen Russland erhoben, zog
Russland seine Truppen aus Tbilisi ab,
weshalb der persische Schah Aga
Khan Mohammed ein leichtes Spiel
hatte, Tbilisi zehn Jahre später wieder
einzunehmen und dem Erdboden
gleichzumachen. Chroniken berich-
ten, dass etwa 22.000 Georgier in die
Sklaverei verschleppt wurden.
Trotz des Traktats von Georgijewsk
entsandte Katharina die Große keine
Truppen, um der Stadt zu Hilfe zu
kommen. Nach ihrem Tod im Jahr
1796 wurden die russischen Truppen
sogar an den nordkaukasischen Terek
zurückgezogen. 1801 kam Zar Ale-
xander I. auf den russischen Thron
und erklärte Georgien gleich in sei-
nem ersten Jahr zum russischen Pro-
tektorat. Am 12.9.1801 erließ er ein
„Manifest über die Auflösung des Kö-
nigreiches Kartlien-Kachetien und die
Gründung der Verwaltung Georgiens“.
Das bedeutete die Angliederung an
Russland.
Damit war der georgische Adel
plötzlich Teil des russischen Adels ge-
worden und die Russifizierung des
Landes setzte unwiderruflich ein. Hier
half es auch nicht, dass 1802 in Kache-
tien Unruhen ausbrachen und kacheti-
sche Adelige den Sohn König Iraklis II.
Julona zum König ernannten und ei-
nen Bittbrief an Zar Alexander sand-
ten, in dem sie ihn um Anerkennung
des neuen Königs baten. Gleichzeitig
mit der einsetzenden Russifizierung
Festung Ananuri an der Georgischen
Heerstraße. Die Trasse wurde schon
zu römischer Zeit als Karawanenweg
zur Durchquerung des Großen
Kaukasus genutzt
 
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