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des Schwarzen Meeres bis ans Kaspi-
sche Meer. Ihr gelang es, die Türken
in den Schlachten von Shamchori
(1195) und Basiani (1202) aus dem
Land zu vertreiben. Belegt ist auch,
dass sie die Todesstrafe und die Ver-
stümmelung von Straftätern abschaff-
te und eine Gerichtsreform durch-
führte. Sie schuf auf lokaler Ebene Ge-
richte, gegen deren Urteile Wider-
spruch beim Obersten Gericht einge-
legt werden konnte. Sie vertraute auch
dem Obersten Rat (Darbasi), mit dem
sie Entscheidungen abstimmte. Der
vierte Kreuzzug führte zur Plünderung
von Konstantinopel und so konnte Ta-
mar 1204 das Byzantinische Reich mit
Trapezunt als Hauptstadt (heute Trab-
zon/Türkei) wieder entstehen lassen.
Nie wieder sollte Georgien eine sol-
che territoriale Ausdehnung und wirt-
schaftliche und kulturelle Blüte wie un-
ter König Dawit IV. und Königin Tamar
erreichen. Die Zeit ihrer beider Re-
gentschaft ging als das Goldene Zeit-
alter in die Geschichte ein.
umbrachten und sich dabei durch be-
sondere Grausamkeit hervortaten.
Im Jahre 1386 folgte Tamerlan (Ti-
mur Lenk), ein durch Heirat weitläufi-
ger Verwandter von Dschinghis Khan.
Allein zwischen 1386 und 1403 führte
er acht Feldzüge gegen Georgien,
1403 kam es zu einem Vertrag zwi-
schen Tamerlan und König Georgi VII.
Nach dem Tod von König Alexan-
der I. (1412-43) wurde Georgien unter
seinen drei Söhnen aufgeteilt. Adels-
geschlechter in verschiedenen Landes-
teilen nutzen die Gelegenheit, um ihre
eigenen Fürstentümer zu gründen, da-
runter das Geschlecht der Dadianis in
Mingrelien, der Gelovanis in Swane-
tien und der Gurelies in Gurien. 1490
beschloss der Rat (Darbasi) des König-
reichs Kartlien die Aufteilung Georgi-
ens in die drei Königreiche Kartlien,
Kachetien und Imeretien sowie im
Süden das Fürstentum Samtsche.
Sowohl die Perser als auch die Os-
manen kämpften um die Vormacht-
stellung in Georgien. 1520 fiel Schah
Ismail von Persien in Kartlien ein, zwi-
schen 1541 und 1554 führte Schah
Tamas vier Feldzüge nach Kartlien an.
Immer wieder kam es jedoch zu Auf-
ständen gegen die persischen und
osmanischen Besatzer, das Land fand
keinen Frieden. 1614-17 führte Schah
Abbas I. von Persien erneut vier Feld-
züge gegen Kartlien.
Mongolische Horden,
Osmanen und Perser
Die folgenden Jahrhunderte brach-
ten Georgien eine lange Periode des
Niedergangs. Im Jahr 1220 fiel Dschin-
ghis Khan mit seiner mongolischen
Reiterarmee in Georgien ein. Die
Mongolen suchten Weideplätze für ih-
re Tiere. Die mongolischen Heere
konnten zunächst mehrmals zurückge-
drängt werden. Im Jahre 1225 schaff-
ten sie es aber, Tbilisi einzunehmen,
wobei sie Tausende von Menschen
Georgien als Teil
des Russischen Reiches
Im 18. Jh. trat eine neue Macht auf
den Plan: Russland. Unter Peter I., der
Große genannt, begann 1722 die Er-
 
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