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der Akademie Johann Petrizi nicht
über die grundlegende Richtung der
Lehre einigen konnten. Ikaltoeli vertei-
digte vor allem die Weltabgewandt-
heit der Kirche und widersetzte sich
dem von Petrizi vertretenen Neoplato-
nismus.
Wehrkirche Gremi Ü XIII/C2
Die Wehrkirche Gremi gehört seit
2007 zum UNESCO-Weltkulturerbe
und befindet sich beim gleichnamigen
Dorf auf dem Weg von Telawi nach
Kwareli. König Georg XII. wurde nach
der Trennung von Kachetien und Kart-
lien zu König Georg II. von Kachetien
ernannt und machte Gremi 1466 zur
Hauptstadt Kachetiens. Im Ort Gremi
befanden sich damals eine Karawanse-
rei, öffentliche Bäder, ein Palast und
andere Gebäude. Alles wurde 1615
durch die anrückende Armee von
Schah Abbas I. von Persien dem Erdbo-
den gleichgemacht und nur wenig ist
heute noch von den Gebäuden zu er-
kennen.
Die Festungsanlage thront imposant
auf einem kleinen, aber weithin sicht-
baren Felsen und hat vor Kurzem eine
gründliche Restaurierung erfahren.
Nach kurzem, aber steilen Anstieg
über eine baumgesäumte Treppe er-
reicht man die kleine Festung, die aus
dem mehrstöckigen Königspalast aus
dem 15. Jh., einem separat stehenden
Glockenturm, der heute ein Aussichts-
turm ohne Glocken ist, und der Erzen-
gelkirche aus dem 16. Jh. besteht. Wei-
terhin kann man die Reste eines Wein-
kellers (georg. Marani ) besichtigen.
König Lewan I. (1520-74) ließ die
Erzengelkirche im Jahre 1565 erbau-
en. Bis 1577 wurde sie innen mit Fres-
ken ausgemalt. Ein Fresko rechts des
Eingangs zeigt König Lewan mit einem
Modell der Kirche in der linken Hand
als deren Stifter. Es handelt sich um ei-
ne Kreuzkuppelkirche, deren Kuppel
auf einem mit Säulen versehenen Zy-
Alawerdi-Kirche Ü XII/B2
Nordwestlich von Telawi findet sich
das religiöse Zentrum Kachetiens.
Der imposante Komplex überrascht
nicht nur durch seine Ausmaße, son-
dern auch durch die Lage zu ebener
Erde, also nicht auf einem Berg oder
Hügel. Die Anlage ist von einer hohen
Mauer umgeben. Frauen in Hosen
oder kurzen Röcken erhalten am Ein-
gang ein graues Tuch, das sie sich um
die Hüften wickeln müssen.
Die 56 m hohe Georgskathedrale
war zum Zeitpunkt ihrer Erbauung im
11. Jh. das höchste Gebäude Geor-
giens und blieb dies bis zum Bau der
Zminda-Sameba-Kirche in Tbilisi. Im
19. Jh. wurden die Fresken mit weißer
Farbe übertüncht, erst ab 1966 hat
man einige von ihnen restauriert. Ala-
werdi war bis zum 16. Jh. ein Mönchs-
kloster, später ein Frauenkloster. Die
Kirche hat nicht nur in Kachetien, son-
dern in ganz Georgien eine herausra-
gende Bedeutung.
Jeweils am 14. September findet die
sehenswerte Alawerdoba statt. Wer
im Herbst zur Weinlese nach Kache-
tien reist, sollte sich dieses Fest nicht
entgehen lassen.
 
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