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Sugdidi
der Stadt auf ein Minimum beschrän-
ken und sich besonders zurückhaltend
kleiden (Schmuck, teure Uhren, Ka-
meras nicht offen tragen). Zu beach-
ten ist weiterhin, dass hier außer Geor-
gisch auch Mingrelisch (auch Megre-
lisch genannt) gesprochen wird und
besonders junge Leute kaum noch
Russisch verstehen. Da es ein französi-
sches Lyzeum gibt, könnte man mit
der französischen Sprache Glück ha-
ben. Ältere Menschen und Flüchtlinge
sprechen aber generell noch Russisch.
Die Stadt ist Ausgangspunkt für Rei-
sen nach Ober-Swanetien und ist die
der Waffenstillstandslinie mit Ab-
chasien am nächsten liegende Stadt.
Bis Mestia sind es etwa 140 km, nach
Sochumi 105 km.
Ü V/C3
Sugdidi liegt etwa 340 km westlich
von Tbilisi und ist die Hauptstadt der
Provinz Mingrelien (Samegrelo), die
auch die Region Ober-Swanetien um-
fasst. Mingrelien wurde ab etwa 1046
von der Familie Dadiani regiert, die
zwar von 1460 bis 1774 Tribut an die
Osmanen zahlen musste, dafür aber
ihr Fürstentum behalten konnte. Fürst
Grigol Dadiani unterzeichnete 1803
ein Abkommen über die Unterstellung
des Fürstentums Mingrelien unter den
Schutz Russlands. Im Jahre 1855
drang das türkische Heer in Adscha-
rien, Gurien, Mingrelien und Abcha-
sien ein, 1857 errichtete Russland in
Mingrelien eine zeitweilige Regierung.
1867 schließlich legte Fürst Niko Da-
diani den Titel „Fürst von Mingrelien“
ab, das Fürstentum wurde aufgelöst
und die Leibeigenschaft abgeschafft.
In den 1990er Jahren war Sugdidi ei-
ne Hochburg der Swiadisten, benannt
nach Swiad Gamsachurdia. Nach dem
Bürgerkrieg in Abchasien wurde die
Stadt von Flüchtlingen aus Abchasien
überschwemmt, die alle nur verfüg-
baren Hotels belegten. Etwa 69.000
Einwohnern (2002) standen um die
70.000 Flüchtlinge gegenüber.
Auch heute noch hat sich die Situa-
tion in Sugdidi kaum verbessert; eine
hohe Arbeitslosigkeit, die Nähe zu
Abchasien und ein hoher Anteil von
Flüchtlingen lassen Spannungen auf-
kommen. Erst im Juli 2007 kam es zu
Schießereien mit einem Todesopfer,
als die Polizei Schmuggler verfolgte.
Man sollte daher seinen Aufenthalt in
Sicherheitszone
In Sugdidi befindet sich eines der
Headquarters der UNOMIG (United
Nations Organisation Mission in Geor-
gia), weitere Sitze gibt es auf abcha-
sischer Seite in Gali sowie in Sochumi
und Tbilisi. Aufgabe der UNOMIG ist
die Überwachung der Einhaltung des
Waffenstillstandsvertrages zwischen
Georgien und Abchasien (siehe Ex-
kurs im Kapitel „Land und Leute“). Bei-
de Gebiete rechts und links der Inguri
gehören zur Sicherheitszone, an die
sich jeweils die Entwaffnete Zone (Re-
stricted Weapons Area) anschließt, die
auf georgischer Seite fast bis Senaki
reicht.
Orientierung
Bei der Ankunft von Tbilisi bzw. Ku-
taisi fährt man in die Gamsachurdia-
 
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